Die Fassadenbegrünung gewinnt als nachhaltige und ästhetisch ansprechende Maßnahme in der Stadtgestaltung zunehmend an Bedeutung. Sie trägt nicht nur zur Verbesserung des Klimas bei und bietet Lebensraum für Tiere, sondern kann auch die Energieeffizienz eines Gebäudes steigern. Bevor man sich jedoch für eine Begrünung entscheidet, ist eine genaue Auseinandersetzung mit den anfallenden Kosten unerlässlich. Diese variieren erheblich, da sie von Faktoren wie dem gewählten System (boden- oder wandgebunden), der Pflanzenart und dem Umfang der Installation abhängen. Eine sorgfältige Planung hilft, die anfänglichen Investitionskosten sowie die langfristigen Ausgaben für Wartung und Pflege realistisch einzuschätzen.
- Die Kosten für Fassadenbegrünung in der Übersicht
- Welche Faktoren bestimmen die Kosten für eine grüne Wand?
- Welche Systeme gibt es und welche Kosten verursachen Sie?
- Gebäudebegrünung: Auch die Kosten für die Pflanzen spielen eine Rolle
- Gibt es die Möglichkeit einer Förderung?
- Was kostet die Entfernung von Gebäudegrün?
- Fazit
- Fassadenbegrünung Kosten: Häufig gestellte Fragen
- Quellen
Alles auf einen Blick:
- Maßnahmen wie eine Fassadenbegrünung sind zukunftsorientiert und werden schon bald fester Bestandteil von Stadtbildern sein.
- Wie eine Dachbegrünung auch sieht eine Fassadenbegrünung nicht nur schön aus, sondern ist auch gut fürs Klima.
- Es macht bei den Kosten einen entscheidenden Unterschied, ob Sie eine bodengebundene Variante ohne Kletterhilfen oder ein vorkultiviertes ausgeklügeltes Modulsystem nutzen möchten.
- Manchmal sind die Kosten für die Fassadenbegrünung förderfähig. Es lohnt sich auf jeden Fall auch, sich zu informieren, ob regional gefördert wird.
- Wenn Sie Planung und Ausführung einem Fachbetrieb überlassen, können Sie sicher sein, dass das Endergebnis toll aussieht und die Substanz Ihres Gebäudes nicht angreift. Die Kosten steigen dann aber auch entsprechend.
Die Kosten für Fassadenbegrünung in der Übersicht
Systemart | Investitionskosten | Pflegekosten pro Jahr (je nach Aufwand & Eigenleistung) | typischer Einsatzbereich |
---|---|---|---|
bodengebunden | ab 10 Euro/m² (bei Selbstklimmern) | 10 bis 20 Euro/m² | Garten, Erdanschluss direkt an der Hauswand |
troggebunden | 100 bis 700 Euro/m² | 15 bis 45 Euro/m² | Balkone, Innenhöfe, Vorplätze |
wandgebunden | 400 bis 1.200 Euro/m²(mit vorkultivierten Modulen, Basistechnik, Bewässerung und fachgerechter Montage) | 10 bis 100 Euro/m² | repräsentative Fassaden, z. B. Hauseingänge, Höfe |
Die genannten Investitionskosten beziehen sich jeweils auf den Quadratmeter der begrünten Fassadenfläche und enthalten üblicherweise alle erforderlichen Komponenten wie
- Substrat,
- Rankhilfen,
- Bewässerung und
- Montage.
Bodengebundene Systeme sind besonders kostengünstig, da sie im Regelfall keinen teuren Unterbau oder komplexe Technik benötigen; bei Eigenleistung sind die Kosten noch niedriger. Troggebundene Systeme sind durch Pflanztröge und integrierte Bewässerung etwas teurer, die Kosten richten sich aber ebenfalls nach der Fläche der Begrünung, nicht nach der Anzahl oder Größe einzelner Tröge. Wandgebundene Begrünungen („Living Walls“) sind die teuersten Varianten, weil sie vorkultivierte Module und weiterführende Gebäudetechnik sowie umfangreichere Pflege erfordern. Die Pflege- und Betriebskosten sind bei allen Systemen stark vom Automatisierungsgrad der Bewässerung und dem Anteil an Eigenleistung abhängig. Größere oder komplexere Anlagen können höhere Betriebskosten verursachen. Auch die Auswahl der Pflanzen spielt eine Rolle. Bei den bodengebundenen Systemen haben Sie die Wahl zwischen Spreizklimmer, Gerüstkletterer oder Selbstklimmer.
Was kostet die Bewässerung des Fassadengrüns?
Für die Ausgaben für Strom und Wasser können Sie in etwa 5 bis 15 Prozent der jährlichen Pflegekosten rechnen. Im Durchschnitt können Sie davon ausgehen, dass eine begrünte Wand im Jahr rund 0,5 bis 1 Kubikmeter Wasser pro Quadratemeter verbraucht. Bei einem Wasserpreis von 3 Euro pro Kubikmeter ist das bei einer 10 Quadratmeter großen Hauswand ein überschaubarer Preis von 15 bis 30 Euro pro Jahr. Wer mit Regenwasser arbeitet, spart dieses Geld natürlich, muss aber zuvor zusätzlich zu den Bewässerungsschläuchen in eine Regenwassersammelstelle investieren.
Welche Faktoren bestimmen die Kosten für eine grüne Wand?
Die Kosten für Fassadenbegrünungen variieren stark je nach System, individuellen Rahmenbedingungen und den gewünschten Gestaltungs- und Funktionsmerkmalen. Generell kann man aber sagen, dass komplexe Gebäudegeometrien und technische Sonderlösungen die Kosten eines Grünfassadensystems deutlich erhöhen. Begrünungslösungen, die eigenständig geplant, umgesetzt und gepflegt werden, sind dagegen oft kostengünstiger realisierbar – vor alllem, wenn es sich um bodengebundene Systeme handelt.
Diese Faktoren spielen in die Preisgestaltung mit hinein:
Kostenfaktor | Beschreibung |
---|---|
Art der begrünten Fassade |
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Größe und Zugänglichkeit der Fläche am Haus |
|
Pflanzenauswahl |
|
Technik und System |
|
Planung und Ausführung |
|
Pflege und Wartung |
|
Welche Systeme gibt es und welche Kosten verursachen Sie?
- bodengebundene Systeme
- troggebundene Systeme
- wandgebundene Systeme
Kosten für bodengebundene Systeme
Bodengebundene Begrünungssysteme sind in der Regel die kostengünstigste Variante der Fassadenbegrünung, da die Pflanzen hierbei direkt im Erdreich wurzeln. Wenn Sie direkt an Ihre Hauswand angrenzend die Möglichkeit haben, etwas zu pflanzen, dann liegen Sie bei Selbstklimmern bei 15 bis 50 Euro pro Quadratmeter. Kommen eine umfassendere Planung, Sachkosten für die Rankhilfe sowie die Kosten für die Umsetzung durch einen Gartenbauer hinzu, dann erhöhen sich die Investitionskosten für bodengebundene Begrünungen mit Gerüstkletterpflanzen pro Quadratmeterauf 200 bis 300 Euro. Wird zusätzlich ein Bewässerungssystem installiert, erhöhen sich die Investitionskosten auf 250 bis 350 Euro pro Quadratmeter. Zudem müssen, wenn Sie entsprechende System einsetzen wollen, laufende Strom- und Wasserkosten berücksichtigt werden, die notwendige Pflege muss durchgeführt werden und der eventuelle Bau einer Regenwasserzisterne ist auch noch nicht in die Gesamtkosten eingerechnet. Die reinen Pflegekosten sind für bodengebundene Systeme eher gering und betragen im Jahr pro Quadratmeter 10 bis 20 Euro. Wenn Sie sich selbst darum kümmern, können Sie diese Kosten auch weitgehend einsparen. Da der Wasserbedarf bei bodengebundenen Systemen weitestegehend über das Erdreich abgedeckt werden kann und Sie nur an heißen Tagen unterstützen müssen, können Sie hier auch auf ein Wassersystem verzichten und sich auch dieses Geld sparen.

Kostenbeispiel für bodengebundenes System mit Selbstklimmer an einer Wand mit 10 Quadratmetern
Kostenfaktor | Angaben | Kosten |
---|---|---|
Pflanzen (z. B. Efeu, Kletterhortensie) | 2 Pflanzen/m² × 5 Euro/Pflanze | 100 Euro |
Rankhilfe | nicht erforderlich, da Selbstklimmer | 0 Euro |
Pflanzung | Eigenleistung | 0 Euro |
gesamte Investition | 100 Euro | |
Pflegekosten jährlich | 10 bis 20 Euro/m² (kann bei Eigenpflege entfallen) | 100 bis 200 Euro (optional) |
Bewässerungskosten jährlich | meist nicht notwendig | 0 bis 15 Euro |
Kosten für troggebundene Fassadenbegrünung
Troggebunene Systeme sind im Prinzip bodengebundene, die zum Beispiel auch auf Parkhäusern auf den verschiedenen Ebenen oder auf einem Balkon zum Einsatz kommen können. Sie erfordern die entsprechenden Pflanzgefäße und eine entsprechende Konstruktion zum Hochwachsen. Troggebundene Systeme bieten sehr flexible Gestaltungsmöglichkeiten – zum Beispiel Kletterpflanzen mit Stauden – und eignen sich auch gut fürs Urban-Gardening. Natürlich können Sie die troggebundenen Systeme auch alleine aufstellen und bepflanzen, zum Beispiel mit sich windenden Pflanzen, die kein extra Rankgerüst benötigen. Dann haben Sie nur die Kosten für die Tröge (von 50 Euro bis 2.500 Euro ist hier die Spannweite besonders groß) sowie die für die von Ihnen gewählten Pflanzen.
Übernimmt ein Fachmann die Umsetzung des troggebundenen Systems, dann spielen folgende Faktoren in die Preisgestaltung mit hinein:
- Planung der Begrünung
- Sachkosten für die Pflanzen
- Pflanzbehälter aus Holz, Kunststoff oder Metall
- Substrat
- Rankhilfe
- Bewässerungssystem inklusive Düngung
- Ausführung
Im Durchschnitt können Sie davon ausgehen, dass Sie hier bei 600 bis 900 Euro pro Quadratmeter liegen. Hinzu kommen die laufenden Strom- und Wasserkosten sowie optional die Kosten für eine professionelle Pflege. Hier müssen Sie jährlich mit 15 bis 45 Euro pro Quadratmeter für Ihr grünes Gebäude rechnen.

Kostenbeispiel für ein professionell installiertes troggebundenes System an einer Wand mit 10 Quadratmeter
Kostenfaktor | Angaben | Kosten |
---|---|---|
Pflanztröge + Substrat | z. B. Metalltröge, 5 bis 6 Stück + Substrat | 2.000 Euro |
Pflanzen (z. B. Clematis, Wildwein) | 2 bis 3 Pflanzen/m² | 300 Euro |
Rankhilfe | z. B. Edelstahlgitter oder Spanndrahtsystem | 500 Euro |
Bewässerungssystem | inkl. Düngung, Pumpe, Steuerung | 1.200 Euro |
Planung und Ausführung | durch Fachbetrieb | 2.000 Euro |
gesamte Investition | 6.000 Euro | |
Pflegekosten jährlich | 15 bis 45 Euro/m² | 150 bis 450 Euro |
Strom- und Wasserkosten jährlich | ca. 5 bis 10 Prozent der Pflegekosten | 10 bis 45 Euro |
Kosten für wandgebundene Systeme
Wandgebundene Systeme zeichnen sich durch ihre direkte Anbringung an der Wand der Fassade aus. Das erfolgt in der Regel durch vorbepflanzte Module in Verbindung mit einem durch Regenwasser gespeistes Bewässerungssystem. Das ist technisch zwar aufwendiger, bietet aber bei den begrünten Fassadenmöglichkeiten die größten Gestaltungsmöglichkeiten. Bei modular stapelbaren Systemen beginnen die Investitionskosten pro Quadratmeter bei 400 Euro. Darin enthalten sind dann bereits die Planung der Begrünung, die Preise für die Pflanzen, das Kunststoff-Modulsystem inklusive Bewässerung und die Ausführung. Hinzu kommen dann Kosten für den Statiker sowie eine Unterkonstruktion, laufende Pflegekosten sowie Strom- und Wasserkosten bzw. die für ein Bewässerungssystem.

Bei echten Living-Wall-Systemen, die besonders aufwendig sind, können die Kosten auch mal bis 700 bis 2.000 Euro pro Quadratmeter liegen. Solche Grünsysteme werden zum Beispiel an Büroglasfassaden angebracht. Auch hier kommen aber weitere Preispunkte dazu wie die laufenden Kostensowie die für die dahinterstehende Technik. Für die jährliche Unterhaltung können Sie hier mit Kosten von 10 bis 100 Euro pro Quadratmeter rechnen, abhängig auch davon, wie hoch das Gebäude ist und welche Pflanzen verbaut wurden.
Kostenbeispiel für ein professionell angelegtes wandgebundes System an einer 10-Quadratmeter-Wand
Kostenfaktor | Angaben | Kosten |
---|---|---|
Modulsystem | vorbepflanzte, stapelbare Kunststoffmodule | 5.000 Euro |
Pflanzen | bereits im System enthalten | – |
Unterkonstruktion + Statikprüfung | inkl. Befestigung an Wand | 2.000 Euro |
Bewässerungssystem | automatisch, mit Steuerung und Düngungseinheit | 2.500 Euro |
Planung und Ausführung | durch spezialisiertes Unternehmen | 2.500 Euro |
gesamte Investition | 12.000 Euro | |
Pflegekosten jährlich | 10 bis 100 €/m² je nach Aufwand und Bepflanzung (meist mit Hebebühne) | 100 bis 1.000 Euro |
Strom- und Wasserkosten jährlich | ca. 5 bis 15 Prozent der Pflegekosten | 5 bis 150 Euro |
Gebäudebegrünung: Auch die Kosten für die Pflanzen spielen eine Rolle
Eine große Rolle spielen bei den Kosten für die Fassadenbegrünung die Pflanzen [LINK]. Ein wandgebundenes System mit einem ausgeklügelten Pflanzplan kostet deutlich mehr als eine Begrünung mit ein oder zwei Pflanzenarten. Wenn Sie ein bodengebundes System verwenden, guten Zugang zum Erdreich haben und mit einem Selbstklimmer mit Haftorganenen arbeiten – ein gutes Beispiel ist hier der Efeu – , dann ist das die preisgünstigste Variante der Fassadenbegrünung. Auch die sogenannten Spreizklimmer wie die Kletterrosen eignen sich hierfür, sind aber nicht das ganze Jahr über grün.
Die Kosten für Fassadenbegrünung hängen stark von der gewählten Pflanzenart, der Technik und der Gesamthöhe der Fassade ab. Während rankende Arten wie Blauregen, Geißblatt oder Waldrebe vergleichsweise geringe Initialkosten verursachen, können Systeme mit speziellen Modulen oder aufwändigen Rankhilfen deutlich teurer werden. Besonders Gerüstkletterpflanzen benötigen stabile Konstruktionen, die bei hohen Gebäuden zusätzliche Ausgaben nach sich ziehen. Auch die Pflege spielt eine Rolle: Pflanzen wie die Kletterhortensie oder das klassische Fassadengrün aus Efeu erfordern weniger Wartung als filigrane Arten. Kletterrosen, Blauregen und Clematis beispielsweise benötigen regelmäßig Rückschnitt, Kontrolle und mehr Pflege, damit sie gesund bleiben und keinen Schaden an der Fassade verursachen.
Pflanzentyp | durchschnittlicher Preis/Pflanze | geschätzte Flächenabdeckung/Pflanze | Hinweise |
Selbstklimmer | 10 bis 30 Euro | 2 bis 5 m² | Pflanzen wie Efeu haften selbstständig an der Fassade, keine Rankhilfe nötig, robust und pflegeleicht |
Spreizklimmer | 15 bis 40 Euro | 2 bis 4 m² | Kletterpflanzen, die Rankhilfen benötigen, z. B. Kletterrose, mit etwas höherem Pflegeaufwand |
Gerüstkletterpflanze | 20 bis 50 Euro | 2 bis 3 m² | benötigen stabile Rankhilfen, z. B. Geißblatt oder Wein, größere optische Wirkung, höherer Pflegeaufwand |
Pflanzenmodul | 150 bis 400 Euro pro Modul | je nach Modul | vorgezogene Module mit Substrat und oft integrierter Bewässerung, technisch anspruchsvoll und kostenintensiv |
Neben den unmittelbaren Investitionen sollte man jedoch die langfristigen Vorteile im Blick behalten. Gebäudebegrünung verbessert durch Verdunstungsprozesse das Mikroklima und kann die Energiekosten für Kühlung und Heizung senken. So entsteht ein Gebäudegrün, das nicht nur optisch überzeugt, sondern auch wirtschaftlich langfristig Sinn macht.
Gibt es die Möglichkeit einer Förderung?
In Deutschland gibt einige Fördermöglichkeiten für Fassadenbegrünungen, die vor allem auf kommunaler Ebene stark variieren, aber oft attraktive finanzielle Unterstützung bieten. Auf Bundesebene ist die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ein wichtiger Anlaufpunkt. Sie unterstützt energetische Sanierungen, wobei unter bestimmten Umständen auch Fassadenbegrünungen als Maßnahme zur Verbesserung der Gebäudehülle beziehungsweise zur Klimaanpassung gefördert werden können. Hierbei werden Investitionskosten teilweise bezuschusst, insbesondere wenn sie zur Energieeinsparung und Klimaschutz beitragen.
Viele Städte und Kommunen haben eigene Programme aufgelegt, um die Begrünung von Fassaden zu fördern und damit das Stadtklima zu verbessern sowie ökologische Mehrwerte zu schaffen. Berlin ist hier ein klassisches Beispiel, denn neben der Begrünung auf dem Dach wird hier auch das Grün an der Fassade gefördert, vor allem dann, wenn es qualitativ hochwertig ist und sozusagen einen „Vorbildcharakter“ hat. [1] Während die Förderhöhen und spezifischen Anforderungen bei den unterschiedlichen Städten und Gemeinden variieren, umfassen die meisten Programme Kosten für Pflanzen, Rankhilfen, Bewässerungssysteme sowie gelegentlich die Planungs- und Beratungskosten. Für Antragsteller ist es wichtig zu wissen, dass Förderprogramme oft an bestimmte Bedingungen geknüpft sind, beispielsweise Mindestbegrünungsflächen oder die Verwendung einheimischer Pflanzenarten. Zudem sind Fördermittel häufig zeitlich befristet und mit Nachweispflichten verbunden.
Was kostet die Entfernung von Gebäudegrün?
Die Entfernung von Rankpflanzen auf Fassaden ist ein aufwändiger Prozess, insbesondere bei selbstkletternden Arten wie Efeu oder Wildem Wein, die über Haftwurzeln verfügen. Diese Wurzeln verankern sich fest in Putz und Fugen, was die Entfernung erschwert und zu Bauschäden führen kann. Die Haftwurzeln können Farbe und Putz ablösen oder Risse in der Fassade verschlimmern. Daher ist ein vorsichtiges, fachgerechtes Vorgehen wichtig, oftmals unter Einsatz mechanischer Methoden oder spezieller Techniken. Im Gegensatz dazu sind Rankpflanzen, die an Rankhilfen wachsen, einfacher zu beseitigen, da sie keine direkte Verbindung zur Mauerwerksoberfläche haben und keine Haftwurzeln bilden. Sie verursachen kaum oder keine Bauschäden und können mit geringem Aufwand und Kosten entfernt werden. Die Entfernung von selbstklimmenden Pflanzen mit Haftwurzeln kostet in der Regel zwischen 50 und 100 Euro pro Quadratmeter, je nach Befall und Wandzustand. Da hierbei immer ein Risiko für die Fassade besteht, sollte die Maßnahme fachgerecht geplant und durchgeführt werden. Rankpflanzen an Rankhilfen sind hingegen leichter und kostengünstiger zu entfernen. Wer eine Fassadenbegrünung plant, sollte daher die Wahl der Pflanzenart sorgfältig abwägen und bei der Verwendung von Selbstklimmern die mögliche Folge von Bauschäden und die höheren Entfernungskosten berücksichtigen
Fazit
Die grüne Fassade sieht nicht nur schön aus, sie hat auch zahlreiche Vorteile für den Umwelt- und Tierschutz und wirkt sich zudem positiv auf die Energieeffizienz und deren Kosten aus. Man unterscheidet zwischen boden- und wandgebundenen Systemen. Die Kosten für die beiden Arten der bodengebundene Variante liegen deutlich unter den Preisen, die für eine hochwertige wandgebundene Variante anfallen. Letztere ist zudem mit deutlich höheren Pflegekosten verbunden. Sie kann sich aber trotzdem lohnen, da diese Systeme oft besonders gefördert werden.

ÜBER UNSERE EXPERTIN
Melina Wochner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Akustik und Bauphysik (IABP) der Universität Stuttgart. Im Bereich „Umweltgerechtes Bauen für Menschen, Flora und Fauna“ verbindet sie Forschung mit aktivem Wissenstransfer in die Praxis und Lehre. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und gezielten Umsetzung nachhaltiger, biodiversitätsfördernder Bauweisen wie innovativen Systemen zur Gebäudebegrünung.
Fassadenbegrünung Kosten: Häufig gestellte Fragen
Kann ich die Kosten senken, wenn ich die Begrünung mit Nachbarn teilen?
Ja, durch gemeinsame Planung und Umsetzung lassen sich Kosten für Gerüst, Bewässerungssysteme und Pflege auf mehrere Parteien verteilen. Oft lohnt es sich sogar, gemeinschaftlich Förderungen zu beantragen, die die Ausgaben zusätzlich reduzieren.
Welche Pflegekategorie hat Fassadengrün und wie wirkt sich das auf die laufenden Kosten aus?
Die Pflegekategorie von Fassadengrün hängt stark von der Pflanzenart und dem System ab. Selbstklimmer liegen meist in einer niedrigen Pflegekategorie, da sie kaum Aufwand erfordern, während Pflanzenmodule mit Bewässerung und Rückschnitt eine hohe Kategorie und damit höhere laufende Kosten haben. Wer die richtige Begrünungsart wählt, kann langfristig viel Zeit und Geld sparen.
Wie teuer wird es, wenn ich mich umentscheide und die Begrünung wieder entferne?
Die Entfernung kann je nach Art der Begrünung (Rankpflanzen, Kletterhilfen oder modulare Systeme) mehrere hundert bis tausend Euro kosten. Hinzu kommen mögliche Ausgaben für die Reparatur oder Auffrischung der Fassade.
Zahlen sich die Kosten auch aus, wenn ich mein Haus irgendwann verkaufen möchte?
Eine begrünte Fassade steigert in vielen Fällen den Immobilienwert, da sie optisch aufwertet und energetische Vorteile mitbringt. Käufer schätzen die ökologische Wirkung und die geringeren Nebenkosten, was sich positiv auf den Verkaufspreis auswirken kann.
Quellen
[1] „GründachPLUS“. BMWK, www.foerderdatenbank.de/FDB/Content/DE/Foerderprogramm/Land/Berlin/gruendachplus.html. Zugegriffen 25. August 2025.