Gartenbau.org Icon
Pflanzenwissen

Rosen umpflanzen leicht gemacht: Schnell zurück zu alter Blüte

Gartenbau.org Team
Verfasst von Gartenbau.org Team
Zuletzt aktualisiert: 16. September 2024
Lesedauer: 7 Minuten

Wenn Rosen umgepflanzt werden sollen, stellen sie den Gärtner vor diverse Probleme, denn Rosen sind sogenannte Tiefwurzler. Erfahren Sie hier auf Gartenbau.org, was Sie beim Umpflanzen Ihrer Rosen beachten sollten.

Rosengewächse sind wunderschön anzusehen. Entsprechend sorgfältig sollten Sie behandelt werden, kommt es zu einem Umpflanzen. Auch Standort und Zeitpunkt der Verpflanzung seien gründlich geplant.

Ein Umzug steht an, die Grundstücksgrenze wird verschoben, es soll Platz für neue Pflanzen geschafft werden oder vielleicht fühlen sich die Rosenstöcke an ihrem alten Platz einfach nicht mehr wohl – alles kein Grund, sich dieser Zierde Ihres Gartens gänzlich zu entledigen. Das Umpflanzen von Rosen gestaltet sich zwar nicht ganz einfach, jedoch sollte Ihnen mit dem richtigen Wissen um Standort, Pflanzzeit und Setzen der Rosen ein erfolgreiches Umpflanzen problemlos gelingen.

Das Alter spielt eine wichtige Rolle

Das optimale Alter der Rosen beim Verpflanzen liegt bei 4 bis 5 Jahren. Mit steigendem Alter wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Rose dann tatsächlich erneut anwächst kleiner. Grundsätzlich bestehen bei gut gepflegte Rosen mit mehreren jungen Basistrieben größere Chancen, dass sie das Verpflanzen einwandfrei überstehen.

Ist die Rose schon sehr alt, kann es durchaus ein schwieriges Unterfangen werden, diese umzusetzen. Das liegt vor allem an den enormen Wurzeln, die die Pflanze mit den Jahren entwickelt.

Wann Sie Rosen umpflanzen können

Prinzipiell können Rosen das ganze Jahr über umgepflanzt werden, zu manchen Jahreszeiten ist die Erfolgswahrscheinlichkeit jedoch höher. So kann die Rose in der Antriebszeit im Frühjahr besonders launisch auf das Verpflanzen reagieren und letztlich sogar eingehen. Die Vegetationsruhe in den Herbstmonaten stellt hingegen den perfekten Zeitpunkt dar, sich nach einem neuen Platz für Ihre Rosengewächse umzusehen.

Rosen umpflanzen
Rosen richtig umpflanzen richtig zu machen ist nicht leicht. Deshalb empfehlen wir einen Fachmann hinzuzuziehen. Bildquelle: matuska / pixabay.com

Mit den sinkenden Temperaturen versetzen sich die Pflanzen in eine Art Winterschlaf. Um sich hierauf vorzubereiten, verlagern die Rosen sämtliche Nährstoffe und Vitamine aus dem Laub in ihre Wurzeln und Holzstränge. Die Vegetationsruhe setzt mit dem Abwerfen der Blätter ein, da sie in diesen durch Licht, Wasser und Nährstoffe die Energie zum Wachsen und Blühen generieren.

Es ist also am besten, die Rosen in „Ruhe“ umzupflanzen. Grundsätzlich können die Pflanzen sogar den ganzen Winter über umgesetzt werden, sofern keine Minusgrade oder Frost herrschen. Selbst bis zum späten März, wenn die Feuchtigkeit im Boden wieder etwas abnimmt und die Temperaturen steigen, sollte die Verpflanzung Ihrer Rosen noch mit Erfolg gekrönt sein.

Ein längerer Transport der alten Rosen stellt kein Problem dar. Auch müssen diese nicht eingetopft werden. Das Einwickeln der nackten Wurzeln mit feuchten Tüchern sowie wiederum das Abdecken dieser mit einer Plastiktüte reichen aus, um die Rosen zwischenzeitlich mit Wasser zu versorgen.

Der neue Standort sei vor dem Umpflanzen der Rosen gut überlegt

Der Zustand des Bodens ist von immenser Bedeutung für das erneute Gedeihen der Rosen. Die Erde sollte locker sein, damit die Wurzeln problemlos in den Boden wachsen können. Rosen bevorzugen außerdem einen neutralen pH-Wert und vertragen sich in der Regel nicht gut mit anliegendem Kompost.

Der Salzgehalt einer Pflanze sollte immer höher sein als der des umliegenden Bodens. Kompost ist zumeist reichlich an Nährsalzen, welche der Rose Wasser entziehen und somit kein optimales Wachstum gewährleisten können.

Eine besondere Eigenart der Rosen ist es, dass es an Standorten, an denen schon einmal über mehrere Jahre Rosengewächse verwurzelt waren, zu Wachstumsdepressionen kommen kann. Die Rosen entwickeln sich hier nur langsam und das Wurzelsystem ist vergleichsweise schwach ausgeprägt. Wissen Sie also um einen Standort in Ihrem Garten, der schon einmal als Wuchsstätte für Rosengewächse gedient hat, sollte dies unbedingt bei der Standortwahl Ihrer umzupflanzenden Rosen beachtet und entsprechend umgangen werden.

Theorien zur Bodenmüdigkeit der Rosen:

Die Rosenmüdigkeit ist sehr spezifisch und betrifft nur die Rosaceae, die Rosengewächse. Besonders ausgeprägt ist die Bodenmüdigkeit hier bei den namensgebenden Rosen sowie Apfel-, Birnen-, Kirsch- und Spiergewächsen. Die Hintergründe für einen für Rosengewächse müden Boden sind immer noch nicht vollends verstanden und Erklärungsansätze belaufen sich lediglich auf Theorien.

Diese ziehen hierzu den Verbrauch spezifischer Nährstoffe und die Anhäufung von Schädlingen in Betracht. Die Toxintheorie bezieht sich auf die Stoffabsonderungen der Wurzelspitzen der Rosen, welche Nährstoffquellen im Boden verfügbar machen sollen. Junge Wurzeln könnten so durch die Toxin-Ausscheidungen älterer Rosen beschädigt werden.

Das Umpflanzen und schneiden der Rosen

Rosen sind, wie eingangs erwähnt, Tiefwurzler und erschweren somit den überhaupt ersten praktischen Schritt des eigentlichen Umpflanzens: das Ausheben der Pflanze. Das Wurzelsystem kann je nach Alter der Pflanze sehr groß ausfallen. Entsprechend vorsichtig sollte beim Ausgraben der Rose umgegangen werden. Teilweise Wurzelverluste lassen sich oftmals nicht vermeiden. Um das Verhältnis zwischen Wurzel- und Blattmasse wieder herzustellen, werden die Pflanzen stark zurückgeschnitten.

Die Triebe der zu verpflanzenden Rosen sollten je nach Wurzelmasse im Durchschnitt auf etwa 20 Zentimeter zurückgeschnitten werden, sodass etwa drei bis sieben Augen verbleiben. Das ausgehobene Pflanzenloch sollte groß genug sein, damit sämtliche Wurzeln ohne abzuknicken hineinpassen.

Zu beachten ist weiterhin, dass die Veredlungsstelle, also die Verbindung zwischen Wurzeln und Trieben, etwa fünf Zentimeter unter der Erde liegt und die Rose beim Umpflanzen gründlich eingeschlämmt wird, damit sämtliche Hohlräume geschlossen werden und auch feine Wurzeln ausreichend Kontakt mit der Erde haben.

Nach dem Umpflanzen ist die regelmäßige Bewässerung der Rosen unabdinglich. Damit das Wasser direkt an der Pflanzstelle ablaufen kann, ist es sinnvoll, mit der Erde außenrum einen Gießrand zu formen.

Wurden die Pflanzen vor dem Winter gesetzt, empfiehlt es sich, um den Ansatz der Rose herum etwas Erde anzuhäufen und auch die Triebe zum Schutz vor den niedrigen Temperaturen mit etwas Fichten- oder Tannenreisig zu bedecken. Im Frühjahr sollte der Pflanze hingegen genügend Schatten gewährleistet werden, um sie vor zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen. Auch zu dieser Jahreszeit ist eine außreichende Bewässerung enorm wichtig. Zum Sommeranfang können Sie den Gießrand wieder ebnen.

Stecklinge – die Alternative zum Umpflanzen

Sehr alte Rosenstöcke sind wurzelecht, was bedeutet, dass aus den Triebstecklingen wieder die gleiche Rose nachwachsen kann. Nehmen Sie einige schöne Triebstücke, um sie als Steckhölzer zu verwenden. Schneiden Sie diese in 30 cm lange Stücke und entfernen Sie die Blätter.

Nun können Sie die Triebe an einem schattigen Platz in lockere Erde stecken. Wenn Sie Glück haben, treiben diese dann im Frühjahr durch. Experten empfehlen, sie dann wenn möglich 2 Jahre an diesem Ort zu belassen, so kann die neue Rose stabile Wurzeln entwickeln.



Fazit

Rosen sind sehr launische Gewächse. Haben Sie sich mit den richtigen Umständen für das Umpflanzen Ihrer Rosen auseinander gesetzt, so ist das Verpflanzen und Gedeihen der geliebten Ziergewächse durchaus möglich. Sollte Ihnen das eigenhändige Umpflanzen Ihrer Rosen jedoch zu risikoreich sein, können Sie kostenlos und unverbindlich über unser Online-Formular Kontakt zu einem Gartenbau-Profi aufnehmen. Dieser kann besagte Arbeiten übernehmen und Sie auch gartengestalterisch beraten.

Über unsere*n Autor*in
Gartenbau.org Team
Gartenbau.org ist das Branchenverzeichnis für Garten- und Landschaftsbauer. Die Redaktion von Gartenbau.org erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen, die Ihren Garten betreffen: von der Baumpflege über Gartenbeleuchtung bis hin zum Bau von Teichen und Swimmingpools.