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Pflanzenwissen

Mit der richtigen Pflege das Wachstum der Kletterrosen fördern!

Gartenbau.org Team
Verfasst von Gartenbau.org Team
Zuletzt aktualisiert: 16. September 2024
Lesedauer: 6 Minuten

Ebenso wie andere Rosenarten benötigen auch Kletterrosen eine besondere Pflege, da sie sich durch hohe Ansprüche und besondere Anforderungen auszeichnen. Diese Mühen werden allerdings mit wunderschönen Blüten und einem gesunden Blattwerk belohnt. Erfahren Sie bei Gartenbau.org, welche Pflege Kletterrosen benötigen!

Die Lebensdauer einer gut gepflegten und umsorgten Kletterrose kann mehrere Jahrzehnte umfassen. Rosenpflanzen, die bis zu 25 Jahre üppig blühen und den Garten durch ihre Blütenpracht verschönern. Die leuchtenden Farben und der natürliche Duft dieser Pflanzen sorgen für eine besondere Gartengestaltung. Versierte Gartenbesitzer wissen dabei, dass diese Blumen besonders sensibel auf Faktoren wie den Standort und die Bewässerung reagieren können, und achten bei der Pflege der Kletterrosen besonders darauf, deren Ansprüche gerecht zu werden.

Standort, Einpflanzung und Rosenwahl

Die Pflege einer Kletterrose beginnt bereits vor der Einpflanzung.
Zunächst müssen Sie nämlich eine Rosensorte aus dem großen Angebot verschiedener Züchtungen wählen. Als Kletterpflanze eignen sich dabei vor allem Rambler- oder Climberrosen: Ramblerrosen sind durch ihre langen, biegsamen Triebe gekennzeichnet. Dadurch eignen sie sich insbesondere für die Bepflanzung von Rosenbögen, da sich die einzelnen Triebe eng an das Gerüst schmiegen können. Climber besitzen dagegen eher steife, harte Triebe, die dicker als bei Ramblern sind. Dadurch wachsen diese Kletterrosen bei geeigneter Pflege besonders gut an Hausfassaden zur Wandbegrünung und Rankgittern empor. Die Wahl der Rose sollte also auf die gewünschte Rankhilfe abgestimmt sein!

UNSER TIPP:
Die sogenannten alten Rosen, die bereits vor 1867 entstanden, sind häufig winterhart und ausgesprochen robust. Im Gegensatz zu modernen Rosen sind sie weniger anfällig für Krankheiten und Frost.

Weiterhin muss die Kletterpflanze an einem passenden Standort gepflanzt werden. Dieser sollte sonnig, aber dennoch gut durchlüftet sein – Orte wie überdachte Terrassen, an denen sich die Hitze stauen kann, sollten vermieden werden. So werden Krankheiten wie der Mehltau vermieden und die Widerstandsfähigkeit der Rose gegen Schädlinge gestärkt – die Pflege der Kletterrose fällt so deutlich leichter! Mindestens fünf Stunden Sonneneinstrahlung am Tag gelten als Faustregel.

Wenn die Rosenpflanze eingebaut wird, sollte der Boden ausreichend mit Nährstoffen versorgt sein. Wenn sich an diesem Platz bereits in der Vergangenheit Rosen befanden, muss die Erde häufig komplett entfernt und neue Erde eingebracht werden, da die alten Rosenpflanzen dem Boden viele wichtige Nährstoffe entzogen haben. Neue Rosenpflanzen würden dadurch schnell verkümmern und keine starken Triebe ausbilden können.

UNSER TIPP:
Lassen Sie sich von einem Gartenbauer hinsichtlich der Rosenwahl beraten – im Idealfall übernimmt dieser auch die Einpflanzung der Blume. So können Sie sichergehen, dass die Rose beste Chancen auf ein kräftiges Wachstum hat!

Die regelmäßige Pflege Ihrer Kletterrosen

Nach der Einpflanzung beginnt die eigentliche Pflege der Kletterrose. Jede Rosensorte besitzt ganz individuelle Ansprüche und Bedürfnisse, auf die geachtet werden muss – grundsätzlich ähneln sich die optimalen Bedingungen bei der Düngung, dem Schnitt und der Bewässerung jedoch.

Bewässerung

Insbesondere die Bewässerung stellt bei der Pflege von Kletterrosen eine Herausforderung für private Gartenbesitzer dar, da hier viel verschiedene Meinungen verbreitet sind.
Grundsätzlich sollten die Rosen direkt nach der Einpflanzung kräftig gegossen werden, damit sie fest im Boden verwurzeln. Da die Rosenpflanze zu den tiefwurzelnden Blumen gehört und ihre Wurzeln bis zu 50 cm (Zentimeter) in die Tiefe reichen, muss die Kletterrose daneben nur in seltenen Fällen gegossen werden. Nur während Hitzeperioden und bei stark ausgetrockneter Erde sollten Sie die Kletterrose bewässern. In den ersten Jahren des Wachstums ist hierauf besonders zu achten.

Düngung

Auch die Düngung muss bei der Pflege der sensiblen Kletterrose sorgsam und umsichtig vorgenommen werden. Neu gepflanzte Rosen sollten zunächst nicht gedüngt werden – erst dann, wenn die Triebe einige Zentimeter angewachsen sind, wird diese Pflegemaßnahme vorgenommen.

Bei der Düngung sollte ein Produkt verwendet werden, das auf die Pflege von Kletterrosen abgestimmt ist. Gartenbauer verwenden dazu eine Kombination aus Kompost, Volldünger und Mineralstoffdünger, um der Rose alle wichtigen Nährstoffe zu geben. Da eine Kletterrose eine enorme Größe erreichen kann und dadurch einen besonders hohen Bedarf hat, sollten Sie hier im Zweifelsfall fachmännischen Rat einholen. In der Regel erfolgt die erste Düngung im Frühjahr nach der Pflanzung. Dabei haben Sie die Wahl zwischen einem künstlich hergestellten Dünger und Kompost, der die Pflanze ebenfalls mit den wichtigen Nährstoffen versorgt. Diese sind in Kunstdünger in wesentlich höherer Konzentration vorhanden und können so dafür sorgen, dass die Rose sehr schnell in die Höhe wächst, jedoch nicht kräftig und widerstandsfähig ist. Langfristig kann dies also zu Krankheiten und Verkümmerung der Triebe führen, weshalb viele erfahrene Gartenbauer auf die Düngung mit Abfallprodukten aus der Natur vertrauen. Diese Pflegemaßnahme wird bei der Kletterrose einmal im Jahr vorgenommen.

Schnitt und Aufbinden

Weiterhin gehört natürlich der Schnitt zu den wichtigsten Maßnahmen, um eine üppige Blüte und ein ausgeprägte Blattwerk zu erhalten. Dies wird in der Regel im Frühjahr vorgenommen, denn nach der Winterzeit kann so schnell festgestellt werden, welche Triebe die kalte Jahreszeit überstanden haben. Viele private Gartenbesitzer neigen dazu, die Kletterrose im Herbst zu schneiden – in den meisten Fällen kann dies ein fataler Fehler sein, da das Wachstum der Pflanze dadurch enorm eingeschränkt wird! Der Schnitt im Herbst sollte deshalb ausschließlich dann ausgeführt werden, wenn die Kletterrose zu üppig wächst und zu viel Platz einnimmt.

UNSER TIPP:
Im Spätsommer kann die Rose bereits von abgestorbenen Trieben befreit werden.

Grundsätzlich sollte bei der Pflege aller Kletterrosen darauf geachtet werden, dass beim Schnitt alle kranken und abgestorbenen Triebe entfernt werden. Nach diesem ersten Schritt werden die verbliebenen Triebe gekürzt – hier gehen viele Hobbygärtner zu zaghaft vor, jedoch sollten die Triebe vor allem in den ersten Jahren kräftig zurückgeschnitten werden. Der Schnitt selbst sollte ausschließlich mit dem richtigen Werkzeug ausgeführt werden. Stumpfe und zweckentfremdete Scheren sind dabei unbedingt zu vermeiden – für die Pflege der Kletterrose ist immer eine scharfe Rosenschere zu verwenden! Durch stumpfe Werkzeuge werden die Triebe nicht geschnitten, sondern gerissen und gequetscht. Diese Verletzungen bieten Krankheiten und Schädlingen wiederum eine optimale Angriffsfläche.

Während ihres Wachstums muss die Rose regelmäßig aufgebunden werden. Sie wird an der Rankhilfe befestigt, um die Wuchsrichtung zu optimieren.



Fazit

Die Pflege einer Kletterrose kann vor allem in den ersten Jahren nach der Einpflanzung aufwendig sein – bereits vor dem Einbau beginnen die ersten Maßnahmen: Der Standort muss ebenso optimal auf die Bedürfnisse abgestimmt werden wie die Rankhilfe. Weiterhin muss diese empfindliche Pflanze in den richtigen Mengen gedüngt und gegossen werden. Insbesondere der richtige Schnitt stellt für viele Hobbygärtner darüber hinaus eine Herausforderung dar. Unerfahrene Gartenbesitzer sollten deshalb einen Fachmann hinzuziehen, denn Fehler bei der Pflege der Kletterrose machen sich schnell bemerkbar und können dazu führen, dass die Pflanze abstirbt.

Über unsere*n Autor*in
Gartenbau.org Team
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