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Berufsbild Gartenbau

Was macht ein Winzer?

Margarethe Lohneis
Verfasst von Margarethe Lohneis
Zuletzt aktualisiert: 22. Dezember 2021
Lesedauer: 6 Minuten
© Pawzi / Istockphoto.com

Wenn Sie Wein in seinen verschiedenen Facetten lieben und sich gern an der frischen Luft aufhalten, kann der Beruf des Winzers für Sie perfekt geeignet sein. Nach einer dreijährigen Berufsausbildung können Sie als Winzer in den bekanntesten deutschen Weinanbaugebieten richtig durchstarten. Wir möchten Ihnen nachfolgend alle wichtigen Details zum Berufsbild des Winzers geben.

Alles auf einen Blick:

  • Um Winzer zu werden, müssen Sie eine dreijährige Berufsausbildung absolvieren.
  • Die Ausbildung erfolgt dual im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule.
  • Als ausgebildeter Winzer steht Ihnen die Weiterbildung zum Winzermeister, Techniker oder ein Studium im Bereich Weinbau offen.
  • Als Winzer können Sie zwischen 2.000 bis 3.000 Euro brutto verdienen, während das Ausbildungsgehalt zwischen 560 und 750 Euro brutto, je nach Lehrjahr, liegt.

Aufgaben und Tätigkeitsfelder

Winzer sind die Experten, wenn es um Wein geht. Aber beim Beruf des Winzers geht es längst nicht nur um den Weinbau mit Trauben. Sie kümmern sich um alle Prozesse vom Anbau der Pflanze über die Pflege bis zum Verkauf des Weines.

Welche Aufgaben hat ein Winzer?

Die Hauptaufgabe eines Winzers besteht nicht darin, den fertigen, in Wein abgefüllten Flaschen zu verkaufen. Vielmehr geht es darum, den Weinberg zu bearbeiten, neue Rebsorten zu testen und die alten Reben zu pflegen und zu schützen.

Im Anschluss werden die Trauben in den verschiedenen Stufen verarbeitet. So entsteht beispielsweise die Maische, die in Fässern oder Tanks vergoren wird. Bis ein richtig guter Wein entsteht, kann es mehrere Monate bis Jahre dauern. Der Wein wird in der Zeit von September bis Dezember gelesen, und zwar per Hand.

Die Arbeit ist vielseitig, sodass Sie sich unter anderem um die folgenden Dinge kümmern:

  • Arbeit am Weinberg, um diesen auf die Bepflanzung vorzubereiten
  • Setzen der Weinstöcke
  • Pflege der Reben von Hand (zum Beispiel Rückschnitt mit einer geeigneten Schere)
  • Bedienen landwirtschaftlicher Maschinen
  • Düngung und Schädlingsbekämpfung, um die Pflanzen zu schützen
  • Weinlese in den Monaten September bis Dezember
  • Organisation und Überwachung der Erntehelfer
  • Lagerung und Verarbeitung der Trauben zu Saft und Wein
  • Verkauf des Weines

Was sind die Tätigkeitsfelder eines Winzers?

Wenn Ihnen das Berufsbild Winzer zusagt, können Sie sich in einem Weinbaubetrieb – also beispielsweise in einer Weinkellerei – ausbilden lassen. Vor allem in den deutschen Weinanbaugebieten in Sachsen und Rheinland-Pfalz gibt es viele Weinbaubern, die Ausbildungsplätze anbieten.

Als ausgebildeter Winzer arbeitet späten Sie später als Angestellter auf einem Weingut oder eröffnet seinen eigenen Betrieb.

Aufgaben eines Winzers in der Übersicht.

Fähigkeiten und Voraussetzungen

Die Pflege des Weins und dessen Ernte verlangen Ihnen körperlich einiges ab. Abgesehen davon müssen Sie vor allem während der Erntezeit auch flexible Arbeitszeiten in Kauf nehmen.

Welche Fähigkeiten sollte ein Winzer haben?

  • Der Winzerberuf ist körperlich fordernd. Wenn Sie also Winzer oder sogar Winzermeister werden möchten, müssen Sie körperlich fit sein, denn die Arbeit ist wirklich anstrengend.
  • Als Winzer müssen Sie zudem Interesse am Lebensmittel Wein haben und auch dessen Geschmack mögen. Es ist wichtig, dass Sie qualitätsbewusst agieren, denn Wein gilt als Genussmittel, bei dem hinsichtlich der Qualität keinerlei Abstriche gemacht werden dürfen.
  • Auch auf ein ausgeprägtes Interesse an technischen, ökologischen, biochemischen und umwelttechnischen Aspekten kommt es maßgeblich an.
  • Zudem sollten Sie verantwortungsbewusst sein, selbstständig und im Team arbeiten und mit Stress umgehen können.
Fähigkeiten, die bei dem Beruf Winzer nötig sind.

Was sind die Voraussetzungen für die Ausbildung zum Winzer?

Wenn Sie eine Bewerbung für den Winzerberuf einreichen möchten, sollten Sie mindestens einen Hauptschulabschluss oder einen mittleren Schulabschluss haben. Die meisten Betriebe stellen jedoch auch Bewerber ein, die eine Hochschulreife haben.

Voraussetzungen die bei dem Beruf Winzer erfüllt sein sollten.

Ausbildung

Die staatlich anerkannte Berufsausbildung zum Winzer dauert drei Jahre. Die Theorie und Praxis werden den Auszubildenden abwechselnd in der Berufsschule und im Betrieb nähergebracht.

Wie läuft die Ausbildung zum Winzer ab?

Um Winzer zu werden, müssen Sie eine dreijährige Berufsausbildung absolvieren. Diese findet sowohl in der Berufsschule als auch im Betrieb statt. Es handelt sich also um eine duale Ausbildung.

Zudem legen Sie bei diesem Ausbildungsberuf sowohl eine Zwischenprüfung als auch am Ende des dritten Lehrjahres eine Abschlussprüfung ab. Bestehen Sie diese, dürfen Sie sich von nun an als Winzer bezeichnen. Der staatlich anerkannte Ausbildungsberuf wird durch die Bundesagentur für Arbeit unterstützt.

Während dieser Ausbildungsjahre lernen Sie unter anderem die folgenden Dinge:

  • Grundkenntnisse im Bereich Pflanzenbau
  • Bearbeitung des Bodens
  • Pflege der Reben
  • Umgang mit Schädlingen
  • Herstellung von Wein von der Lese bis hin zur Veredelung

Wie lange dauert die Ausbildung zum Winzer?

Die Ausbildungszeit zum Winzer beträgt drei Jahre und findet im Blockunterrichtstil statt. Besitzen Sie eine Hochschul- bzw. Fachhochschulreife oder haben davor eine andere Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, können Sie eine Verkürzung der Ausbildung auf zwei Jahre beantragen.

Diese Möglichkeit besteht auch, wenn Sie auf einem Weinbau bei einem anerkannten Ausbildungsbetrieb ein Praktikum absolviert haben. Das Praktikum muss bis zu 12 Monate lang dauern. Zudem müssen Sie einen registrierten Praktikumsvertrag sowie die Teilnahme von Lehrgängen vorweisen.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten können Sie als Winzer nutzen?

Nach der Ausbildung stehen Ihnen verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. So können Sie beispielsweise die Meisterschule besuchen und sich zum Winzermeister hocharbeiten.

Auch eine Weiterbildung zum staatlich anerkannten Techniker für Weinbau- und Kellerwirtschaft ist möglich. Sie können sich jedoch auch in Bereichen wie Vermarktung und Qualitätskontrolle weiterbilden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit ein Studium für Weinbau und Weinwirtschaft zu absolvieren.

Gehalt während Ausbildung und Beruf

Das Ausbildungsgehalt erhöht sich pro Ausbildungsjahr und liegt im dritten Jahr bei circa 660 Euro brutto. Ein frischgebackener Winzer kann dann mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.000 Euro brutto rechnen. Dabei ist das Gehalt abhängig von der Erfahrung, Region und zusätzlichen Qualifikationen.

Wie viel verdient ein Winzer?

Als Einsteiger verdienen Sie durchschnittlich circa 2.000 Euro brutto pro Monat. Je mehr Berufserfahrung Sie sammeln, desto mehr können Sie verdienen. So ist auch ein Verdienst von circa 2.500 Euro bis 3.000 Euro brutto für einen Winzer mit langer Berufserfahrung denkbar.

  • Einstiegsgehalt: ca. 2000 Euro brutto monatlich
  • Gehalt mit Berufserfahrung: ca. 2.500 Euro brutto monatlich
  • Meistergehalt: ca. 3.000 brutto monatlich

Wie hoch ist das Ausbildungsgehalt eines Winzers?

Das Ausbildungsgehalt richtet sich nach dem Ausbildungsjahr und hängt ebenfalls von der Region und dem Betrieb ab. Im ersten Jahr verdienen Azubis circa 560 Euro brutto im Monat und im letzten Ausbildungsjahr bis zu 750 Euro brutto im Monat.

  • 1. Ausbildungsjahr
    ab 560 Euro brutto im Monat
  • 2. Ausbildungsjahr
    ca. 600-650 Euro brutto im Monat
  • 3. Ausbildungsjahr
    bis 750 Euro brutto im Monat

Wie können Sie Ihr Gehalt als Winzer steigern?

Sie können das Gehalt unter anderem steigern, indem Sie ein Studium im Bereich Weinbau absolvieren. Auch einfache Weiterbildungen können jedoch ausreichen, um als Winzer mehr Geld zu verdienen.

Was macht ein Winzer? Illustration mit Aufgaben, Gehalt, Fähigkeiten und Voraussetzungen des Berufsbilds Winzer.

Über unsere*n Autor*in
Margarethe Lohneis
Margarethe studierte Germanistik, Soziologie und Politikwissenschaft. Sie sammelte bereits Erfahrungen bei einem Publikumsverlag sowie in der Leseförderung und schrieb für eine Literatur-Zeitschrift. Aktuell befindet sie sich im Masterstudium und arbeitet als Werkstudentin in der Online-Redaktion.