Vielen Menschen fällt es schwer, Bienen und Wespen zu unterscheiden. Aus diesem Grund haben sie grundsätzlich erst einmal vor beidem Angst. Allerdings können Sie die Differenzen anhand der Farbgebung und des Körperbaus festmachen. Wir erläutern Ihnen, auf was Sie achten müssen.
Alles auf einen Blick:
- Ein kräftiges schwarz-gelbes Streifenmuster kennzeichnet Wespen.
- Zudem verfügen sie über eine prägnante Taille, die den Kopf vom Unterleib trennt.
- Bienen sind behaart und eher rotbraun.
- Wenn sie stechen, verlieren sie ihren Stachel und sterben. Wespen hingegen können beliebig oft stechen.
- Schon gewusst? Während Hummeln zu den Bienen gehören, sind Hornissen eine Wespenart.
- Grundsätzlich ist ein Stich beider Tiere nicht lebensbedrohlich. Anders verhält es sich, wenn sie mehrmals gestochen werden oder Allergiker sind.
Bienen- und Wespenarten
Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Bienen- und Wespenarten. Diese unterscheiden sich bereits optisch von den stärker behaarten und runder gebauten Hummeln. Hornissen wiederum sind eine Wespenart. Sie können aufgrund der Farbgebung und Größe von anderen Wespenarten unterschieden werden.
Welche Bienenarten gibt es?
Bienen gehören zur Insektenordnung der Hautflügler. Als Biene wird umgangssprachlich eine bestimmte Bienenart bezeichnet: Die Westliche Honigbiene. Sie bildet Staaten und produziert Honig. Von diesen Honigbienen sind auf der Welt neun Arten vertreten, wobei acht davon aus Asien stammen.
Daneben gibt es die Wildbienen, von denen allein in Europa 2.500 unterschiedliche Arten existieren. Rund 560 Wildbienenarten leben in Deutschland. Sie leben in der Regel als Einzelgänger, weshalb sich die Weibchen selbst um den Bau des Nestes und die Versorgung der Brutzellen kümmern.
Honigbienen und Wildbienen sind nicht allzu leicht zu unterscheiden, zumindest nicht für Laien. Alleine aufgrund der Vielzahl der verschiedenen Arten können Faktoren wie die Behaarung, die Farbe und die Größe variieren. Wildbienen sind rot-braun, gelb-schwarz oder komplett schwarz sowie meist sehr pelzig.
Welche Wespenarten gibt es?
Wespen zählen ebenfalls zu den Hautflüglern. Sie gehören zur Familie der Vespidae, auch Faltenwespen genannt. Auf der Welt gibt es über 60 Arten, wobei in Deutschland etwa 16 Wespenarten vorkommen. Dabei bilden die Familien der Echten Wespen und der Feldwespen die Gruppe der sozialen Faltenwespen, darunter auch die bekannte Hornisse. Am häufigsten kommen in Deutschland folgende Arten vor:
- Gemeine Wespe
- Hornisse
- Deutsche Wespe
- Waldwespe
- Sächsische Wespe
Wie unterscheiden sich Bienen und Wespen von Hummeln und Hornissen?
Was viele nicht wissen: Hornissen sind eine Wespenart. Sie gehören zur Familie der Echten Wespen. Hornissen zählen somit auch zur Gruppe der sozialen Faltenwespen. Von anderen Wespen unterscheiden sie sich in ihrer Größe und Farbe. Hornissen können bis zu 35 Millimeter lang werden, während zum Beispiel die Gemeine Wespe eine Länge von bis zu 20 Millimeter aufweist. Im Gegensatz zur schwarz-gelben Farbgebung verschwimmt bei Hornissen gelb, rot und braun.
Nicht nur die Zugehörigkeit von Hornissen zu den sozialen Faltenwespen, sondern auch die Tatsache, dass Hummeln zu den Wildbienen zählen, ist vielen nicht bewusst. Im Gegensatz zu vielen Bienen- und Wespenarten sind sie recht einfach zu erkennen. Verglichen mit Wespen haben sie eine sehr starke Behaarung. Darunter scheint ebenfalls ein Streifenmuster hervor, das gelb und schwarz ist. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein kräftiges Schwarz und Gelb. Der Körperbau von Hummeln ist im Gegensatz zu ihren Verwandten sehr rund. Eine Wespentaille ist bei ihnen nicht vorhanden.
Unterschied
Auf den ersten Blick lassen sich Bienen und Wespen nicht immer direkt unterscheiden. Bei genauerer Betrachtung fallen jedoch optische Unterschiede auf. Sowohl die Farbgebung als auch der Körperbau sind entscheidend.
Wie unterscheiden sich Wespen von Bienen optisch?
Betrachten Sie die Insekten genauer, fallen einige Unterschiede auf. Der Körperbau ähnelt einander zunächst. Wespen verfügen jedoch über eine schmalere Taille, die sogenannte Wespentaille. Bienen wirken massiger, was unter anderem auch an deren Behaarung liegt.
Während Wespen nur wenige, kaum sichtbare Haare haben, sind Ihre Verwandten mit einem leichten Fell überzogen. Besonders der Brustkorb ist stark behaart, weshalb sie von vielen Menschen auch als flauschig wahrgenommen werden.
Auch farblich lassen sich Differenzen erkennen: Wespen sind schwarz und gelb gestreift, wobei die Farben stark und leuchtend wirken. Die Grundfarbe von Bienen ist braun, teilweise geht das braun auch ins Rötliche oder wirkt gelb oder orange.

Wovon ernähren sich Wespen und Bienen?
Bienen gelten als Vegetarier, da sie sich lediglich von Nektar und Pollen ernähren. Sie besitzen einen Saugrüssel, um ihre Nahrung zu verzehren. Dabei interessieren sie sich nicht für Lebensmittel wie Obst oder Kuchen. Bienen werden durch verschiedene Farben und Gerüche von Pflanzen angezogen und saugen mit ihrem Rüssel den Nektar aus deren Blüten. Während sie fliegen, sammeln sie zudem Pollen ein, die als Eiweißquelle für ihren Nachwuchs dienen. Davon verlieren sie bei einer Landung auf einer Pflanze einen Teil. Dadurch kommt es zum Bestäubungsvorgang, durch den das Fortbestehen von Pflanzen gesichert wird.
Wespen hingegen sind keine Vegetarier. Auf deren Speiseplan stehen neben Insekten und Fleisch oftmals auch Kuchen und süße Getränke wie Cola. Vor allem die in Deutschland sehr verbreiteten Gemeinen Wespen und Deutschen Wespen werden durch Süßes angelockt. Um ihre Nahrung zerkleinern zu können, benötigen sie ihr Mundwerkzeug.
Julian Vasel – Schädlingsbekämpfer
Wie unterscheiden sich Bienenstiche von Wespenstichen?
Beide Insekten besitzen einen Stachel, den sie ohne weiteres einsetzen können und der Gift beinhaltet. Dennoch gibt es einen gravierenden Unterschied: Bienen verlieren ihren Stachel nachdem sie ihn verwendet haben, während Wespen und Hornissen diesen beliebig oft einsetzen können. Stechen Bienen, wird der gesamte Stechapparat herausgerissen. Für das Tier bedeutet das eine tödliche Verletzung. Demnach stechen sie nur im äußersten Notfall. Wespen nutzen ihren Stachel, um ihre Beute, also andere Tiere wie Käfer, zu betäuben oder zu töten.
Bei Hummeln, die nicht zu den herkömmlichen Honigbienen, sondern zu den Wildbienen zählen, sieht das jedoch anders aus. Ihr Stachel besitzt keinen Widerhaken, weshalb dieser nicht stecken bleibt und das Tier tödlich verletzt. Sie sterben nach einem Einsatz ihres Giftes nicht.
Sind Wespenstiche giftiger?
Grundsätzlich sind weder Wespenstiche noch Verletzungen von Honigbienen oder Wildbienen für Menschen gefährlich. Ein Stich beziehungsweise das Gift kann schmerzhaft sein und Schwellungen verursachen. Handelt es sich jedoch nicht um mehrere Stiche, sollte keine Gefahr von ihnen ausgehen. Anders verhält es sich jedoch, wenn Sie allergisch sind. Eine allergische Reaktion kann zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. In solchen Fällen müssen Sie umgehend ein Notarzt rufen.
Julian Vasel – Schädlingsbekämpfer
Anders als oftmals vermutet, ist auch der Stich einer Hornisse nicht schlimmer als der einer anderen Wespenart. Aufgrund ihrer Größe werden Hornissen allerdings häufig als bedrohlicher eingestuft.
Wie überwintern Wespen und Bienen?
Bis auf einige Arten leben beide Insektenarten in organisierten Staaten. Dabei herrscht eine klare Arbeitsteilung. Das Volk teilt sich auf in Königin, Arbeiterinnen und Drohnen. Von Frühjahr bis Sommer bildet sich das Volk, lebt den Sommer über und stirbt vor Einbruch des Winters.
In einem Wespenvolk überlebt ausschließlich die begattete Jungkönigin, die daraufhin überwintert und im nächsten Jahr ein neues Volk bildet. Bei den Bienen nimmt sich die Königin einige der Tiere, ausschließlich Arbeiterinnen, die mit ihr überwintern und ihr beim Aufbau des neuen Volkes im folgenden Jahr helfen.
Wie unterscheiden sich Bienen- von Wespennestern?
Nester von Bienen befinden sich meist in geschützten Hohlräumen beispielsweise in Bäumen oder in Rollladenkästen. Ein Bienenstock besteht aus senkrechten Wabenplatten aus Wachs. Darauf befinden sich sechseckige Öffnungen, in welchen die Insekten ihren Nachwuchs heranziehen sowie Pollen und Nektar lagern.
Nester von Wespen bestehen aus zerkautem Holz. Aufgrund dessen ähnelt die Oberfläche der Nester herkömmlichem Papier. Normalerweise sind die Nester gräulich, wobei die Nester von Hornissen klar zu unterscheiden sind. Die Nester von Hornissen sind nicht gräulich, sondern gehen in Richtung braun und verfügen über eine Öffnung am unteren Ende. Dadurch können die Tiere ihren Kot fallen lassen, weshalb Menschen unterhalb meist eine Ansammlung der Ausscheidungen der Insekten finden können.
Fazit
Vielen fällt es schwer, Wespen und Bienen auf den ersten Blick zu unterscheiden. Bei näherer Betrachtung können sie jedoch klare Unterschiede erkennen. Während Wespen, zu denen auch Hornissen gehören, farblich mit kräftigen schwarzen und gelben Streifen und einer ausgeprägten Taille ausgestattet sind, geht die Farbe von Bienen mehr in Richtung rot-braun. Letztere sind außerdem behaart und wirken runder.
Bei einem Stich sterben Bienen, da deren Stachelapparat einen Widerhaken hat. Dieser bleibt unter der Haut stecken, weshalb der gesamte Stechapparat aus dem Hinterleib der Biene gerissen wird. Das hat den Tod des Insekts zur Folge. Wespen hingegen können beliebig oft stechen. Grundsätzlich ist kein Stich der Insekten für den Menschen lebensbedrohlich. Es sei denn, sie werden von einem Schwarm angegriffen oder sind Allergiker.
Über unseren Experten Julian Vasel

Julian Vasel ist seit 2012 von der Handelskammer Mittelfranken geprüfter Metallbaumeister und war danach einige Jahre in der Schädlingsbekämpfung und Schädlingsprävention als von der Industrie und Handelkammer geprüfter Schädlingsbekämpfer tätig.
Nach einem darauffolgenden Studium begann er als Produktmanager bei DS Digitale Seiten. Als Experte steht er uns für Fragen rund um Schädlingsbekämpfung und Metallbau zur Verfügung.