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Pflasterarbeiten

Pflastersteine verfugen: Materialien, Anleitung und Kosten

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 27. Juni 2025
Lesedauer: 17 Minuten
© LianeM / istockphoto.com

Pflastersteine verleihen Wegen, Einfahrten und Terrassen nicht nur eine ansprechende Optik, sondern punkten auch mit hoher Belastbarkeit und langer Lebensdauer. Doch damit das Pflaster dauerhaft fest sitzt, Unkraut keine Chance hat und Regenwasser kontrolliert abfließen kann, ist das richtige Verfugen entscheidend. Vor allem, weil die Fugen maßgeblich für eine gleichmäßig gerade Struktur der gepflasterten Fläche sorgen, sollten Sie auf hochwertiges Fugenmaterial setzen. Eine sorgfältig verfugte Pflastersteinfläche hinterlässt zudem einen sauberen Gesamteindruck. Wichtig ist, dass sowohl das passende Fugenmaterial verwendet als auch die Fläche korrekt verfugt wird.

Alles auf einen Blick:

  • Fugenmaterial beeinflusst direkt die Stabilität und Nutzung der Pflasterfläche.
  • Es gibt unterschiedliche Fugenarten, die jeweils ihre individuellen Eigenschaften mitbringen.
  • Die Wahl des Fugenmaterials sollte auf Belastung, Standort und Steinart abgestimmt werden. In der Regel kommen für das Verfugen Sand, Splitt sowie Mörtel infrage. 
  • Natursteine und unregelmäßige Fugen erfordern besondere Sorgfalt bei der Verarbeitung und der Auswahl von Fugenmaterial. 
  • Regelmäßige Pflege und Nachbesserung verlängern die Lebensdauer von verfugten Pflasterflächen erheblich.

Welche Auswirkungen hat das Fugenmaterial auf die spätere Nutzung der Pflastersteine?

Wird auf das Verfugen der Pflasterfläche verzichtet, kann das langfristig die Langlebigkeit der gepflasterten Fläche beeinträchtigen. Offene Fugen zwischen den Steinen bieten Angriffsflächen für Unkrautwuchs, Insekten sowie Hitze und Kälte. Das führt auf Dauer zu einem instabilen Bodenaufbau. Durch das sachgerechte Verfugen lassen sich Gehwege, Terrassen oder Einfahrten später problemlos begehen oder mit Fahrzeugen befahren, ohne dass sich einzelne Steine verschieben oder Schäden entstehen.

Das gewählte Fugenmaterial hat direkten Einfluss auf 

  • die Funktionalität,
  • die Langlebigkeit,
  • die Stabilität,
  • die Tragfähigkeit,
  • die Wasserableitung,
  • den Pflegeaufwand
  • sowie die Widerstandsfähigkeit gegenüber Unkrautbewuchs.

Für eine dauerhaft stabile Pflasterfläche ist es daher essenziell, die Fugen fachgerecht zu bearbeiten und dabei das geeignete Material zu wählen.

Warum ist das Verfugen von Pflastersteinen entscheidend für Stabilität und Langlebigkeit?

Eine fachgerechte Verfugung verhindert das Verrutschen der Steine, schützt vor Wasseransammlungen und beugt dadurch Frostschäden vor. Sie trägt daher wesentlich zur Stabilität und Lebensdauer der Pflasterfläche bei, da sie Punktbelastungen auf mehrere Steine verteilt und so Langzeitschäden minimiert. Fugenmaterialien mit hoher Wasserdurchlässigkeit oder einem hohen Bindemittelanteil verlängern zusätzlich die Haltbarkeit der Fläche und reduzieren den künftigen Instandhaltungsaufwand.



Welche Fugenmaterialien gibt es für Pflastersteine?

Für das Verfugen von Pflastersteinen kommen in der Regel verschiedene Materialien wie Sand, Fugensplitt, Gesteinsmehl oder Pflasterfugenmörtel zum Einsatz. Wichtig ist, ein Fugenmaterial zu wählen, das den Anforderungen der Fläche gerecht wird. Eine hohe Stabilität ist dabei besonders entscheidend. Zudem sollte das Material Regenwasser schnell absickern lassen, um Staunässe zu vermeiden. Es muss also eine gewisse Wasserdurchlässigkeit mitbringen. Auch Aspekte wie Verarbeitung, Festigkeit, Optik und Pflegeaufwand spielen bei der Auswahl eine zentrale Rolle. 

FugenmaterialVorteileNachteileVerarbeitung
herkömmlicher Fugensand
  • günstig leicht
  • zu verarbeiten
  • naturbelassen
  • geringe Festigkeit
  • unkrautanfällig
  • leicht auswaschbar
sehr einfach
unkrauthemmender Fugensand
  • pH-neutral
  • mineralreich
  • reduziert Unkrautwuchs
  • geringe Stabilität bei starker Belastung
  • bei Regen auswaschbar
einfach
Brechsand (Quetschsand)
  • gute Verzahnung
  • unkrauthemmend
  • bleibt gut in der Fuge
  • wasserdurchlässig
  • frostbeständig
  • kann sich teilweise ausspülen
  • nicht unkrautsicher
  • abbauintensiv
einfach
feiner Fugensplitt (Basalt, Granit, Quarz)
  • sehr stabil
  • hochwertige Optik
  • wasserdurchlässig
  • reduziert Unkraut
  • anspruchsvolle Verarbeitung
  • kostspielig
mittel bis anspruchsvoll
Gesteinsmehl (z. B. Basalt- oder Granitmehl)
  • gute Stützfunktion
  • wasserdurchlässig
  • natürliche Optik
  • Unkraut nicht ausgeschlossen
  • anspruchsvolle Verarbeitung
mittel
Zementfugenmörtel
  • hohe Festigkeit
  • unkrauthemmend
  • dauerhaftes Fugenbild
  • Gefahr von Spannungsrissen
  • bei Frost nicht für Klinker geeignet
  • energieintensive Herstellung
anspruchsvoll
Trasszementmörtel
  • steinschonend
  • für Naturstein geeignet
  • schwach alkalisch
  • empfindlich bei falscher Mischung
  • längere Aushärtung
  • bessere Umweltverträglichkeit als Zement
anspruchsvoll
Trasskalkmörtel
  • diffusionsoffen
  • ökologisch
  • verträglich für Naturstein
  • weniger belastbar
  • lange Trocknungszeit
anspruchsvoll
Kunstharz-Fugenmörtel
  • sehr robust
  • wasserdurchlässig
  • unkraut- & frostresistent
  • sehr teuer
  • UV-empfindlich bei minderwertigen Produkten
sehr anspruchsvoll
polymergebundener Fugensand
  • unkrauthemmend
  • wasserdurchlässig
  • einfacher als Mörtel
  • nicht für starke Belastungen geeignet
  • empfindlich bei falscher Anwendung
mittel
GUT ZU WISSEN:
Moderne Fugenmörtel enthalten Zusätze, die die Bildung von Mikroorganismen wie Algen und Moosen aktiv unterdrücken. Diese Eigenschaft ist besonders für schattige Lagen von Vorteil.

Wann eignet sich welches Fugenmaterial?

Die Wahl des geeigneten Fugenmaterials hängt von der Beanspruchung der Fläche, den klimatischen Bedingungen und der verwendeten Pflastersteinart ab. Je nach Nutzungsart, Belastung, Steinmaterial und Umweltverträglichkeit kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz.

MaterialEinsatzbereiche
Fugensand
  • Terrassen
  • Gartenwege
  • Gehwege
  • schmale sowie breite Fugen
unkrauthemmender Fugensand
  • Bereiche, die nicht befahren werden
  • Terrasse
  • Balkone
  • Gehwege
  • Gartenwege
Brechsand
  • Einfahrten
  • Wege
  • Natursteinpflaster
feiner Fugensplitt (Basalt, Granit, Quarz)
  • schmale Fugen
  • Wege
Gesteinsmehl (z. B. Basalt- oder Granitmehl)
  • Natur- sowie Betonsteinpflaster
  • Einfahrten
  • Gehwege
  • Terrassen
Zementfugenmörtel
  • begehbare und befahrbare Flächen
Trasszementmörtel
  • historische Pflaster
Trasskalkmörtel
  • Naturstein
  • Denkmalschutz
  • Altstadtpflaster
Kunstharz-Fugenmörtel
  • Naturstein
  • Einfahrten
  • öffentliche Flächen
polymergebundener Sand
  • Gartenwege
  • Terrassen
  • Einfahrten mit leichter Belastung

Wie verfuge ich Pflastersteine? [Schritt-für-Schritt-Anleitung] 

  1. Bereite die zu pflasternde Fläche vor: Reinigen Sie die Pflasterfläche gründlich von Schmutz, Staub und Pflanzenresten. Achten Sie darauf, dass die Fläche trocken ist, um eine optimale Haftung des Fugenmaterials zu gewährleisten. Prüfen Sie außerdem die Tiefe und Breite der Fugen, diese können je nach Einsatzbereich und Material zwischen 3 mm und 10 mm variieren. Für nicht befahrene Flächen ist sogar eine niedrigere Fugentiefe von 2 cm ideal, während befahrene Bereiche eine Tiefe von etwa 10 cm benötigen.
  2. Feuchte die gesamte Bodenfläche an: Befeuchten Sie die Pflastersteine leicht, damit sich Staub besser bindet und das Fugenmaterial gut in die Zwischenräume eindringen kann. Durch das Bewässern wird das Steinmaterial gesättigt und verhindert, dass insbesondere Mörtel in den Stein eindringt und Flecken hinterlässt. In der Regel genügt es, die Fläche etwa 10 Minuten lang mit dem Gartenschlauch zu besprühen. Tun Sie das am besten seitlich, damit sich kein Wasser in den Fugen staut.
  3. Arbeite das Fugenmaterial zwischen die Pflastersteine ein: Verteilen Sie das Material gleichmäßig auf der Fläche. Verwenden Sie bei Mörtel einen Gummischieber, um ihn sorgfältig in die Fugen einzuarbeiten. Bei losen Materialien wie Sand genügt auch ein herkömmlicher Besen.
  4. Verdichte die gefugten Pflastersteine: Verdichten Sie die Fläche mit Wasser oder einer Rüttelplatte gründlich. Bei der Verwendung von Mörtel ist dieser Schritt nicht notwendig.
  5. Entferne überschüssiges Fugenmaterial: Kehren oder Wischen Sie überschüssiges Fugenmaterial sorgfältig ab. Arbeiten Sie mit Mörtel, sollten Sie die Reinigung durchführen bevor dieser eintrocknet. Hierbei eignen sich ein feuchter Lappen oder eine Bürste mit Wasser.
  6. Lassen die frischen Pflasterfugen aushärten: Die Fläche muss vor dem Betreten vollständig ausgehärtet sein. Je nach Material kann es bis zu einer Woche dauern, bis sie belastbar ist.
  7. Setzen Sie die Fugenpflege nach dem Trocknungsprozess fort: Besprühen Sie zement- oder kunstharzhaltige Materialien regelmäßig mit Wasser und halten Sie die vom Hersteller angegebene Aushärtungszeit ein. Je nach Bodenmaterial kann auch eine Imprägnierung sinnvoll sein. 

Je nach Materialart, ob lose, zementgebunden oder harzverstärkt, variieren die einzelnen Arbeitsschritte. Achten Sie daher stets auf die Verarbeitungshinweise des Herstellers. Der grundsätzliche Ablauf bleibt jedoch gleich: Nur wenn Reinigung, Einbau, Verdichtung und Nachbehandlung exakt aufeinander abgestimmt sind, kann das Fugenmaterial seine technische und funktionale Wirkung optimal entfalten. Achten Sie bereits beim Verlegen der Steine auf eine gleichmäßige Fugenbreite.

Welche typischen Fehler beim Verfugen sollte man vermeiden?

Fehler bei der Verfugung können zu gravierenden Schäden führen, die oft erst Monate oder Jahre später sichtbar werden. Typische Schadensbilder sind Oberflächenverfärbungen, Rissbildungen, aufquellende oder ausbrechende Fugen sowie sich lösende Pflastersteine, meist verursacht durch handwerkliche Nachlässigkeit oder ungeeignete Materialien. 

Zu den häufigsten Verarbeitungsfehlern zählen:

  • zu schnelles Austrocknen des Mörtels ohne ausreichende Feuchthaltung
  • ungeeignetes Fugenmaterial
  • unvollständiges oder zu flaches Einbringen des Fugenmaterials
  • Verwendung nicht kompatibler Materialien
  • Verarbeitung bei ungeeignetem Wetter (z. B. starke Sonneneinstrahlung oder Frost)
  • unzureichende Reinigung der Fugen
  • unsachgemäßes Verdichtung der Fläche

Warum ist falsches Fugenmaterial ein Problem?

Falsches Fugenmaterial beeinträchtigt nicht nur die Stabilität der Pflasterfläche, sondern erhöht auch das Risiko für Folgeschäden. Wird beispielsweise auf einem wasserdurchlässigen Unterbau ein dichter Fugenmörtel verwendet, kann sich Staunässe bilden, die bei Frost gefriert und die Fläche anhebt. Auch ein ungeeignetes Kornspektrum oder ein zu geringer Bindemittelanteil kann zu Setzungen, Ausspülungen oder dauerhaftem Unkrautbewuchs führen.

Zusätzlich können Materialunverträglichkeiten zu Schäden verursachen, etwa bei alkalischem Mörtel auf empfindlichem Naturstein. Hier drohen Verfärbungen oder dauerhafte optische Beeinträchtigungen. Kritisch sind auch nicht UV-beständige, polymergebundene Fugenmassen: Sie können sich nämlich verfärben oder verspröden. Einige Kunstharzmörtel enthalten zudem Lösungsmittel, die bei falscher Anwendung Dämpfe freisetzen und empfindliche Oberflächen angreifen.

Pflaster verfugen: Wann ist Eigenleistung möglich und wann eher nicht?

Die Entscheidung zwischen Eigenleistung und Fachbetrieb hängt weniger von der Flächengröße ab als vielmehr von Material, handwerklichem Können und vorhandenen Werkzeugen. Kleinere Flächen eignen sich in der Regel gut für DIY-Projekte, da der Aufwand überschaubar bleibt und das Risiko gering ist. 

Fachbetriebe verfügen über umfangreiches Know-how in der Materialauswahl, der Verarbeitungstechnik und der Baustellenlogistik. Sie wissen, welches Fugenmaterial mit welchem Untergrund harmoniert, wie es sich bei bestimmten Witterungsbedingungen verhält und worauf es bei empfindlichen Pflasterarten wie Naturstein oder Klinker ankommt. Bei folgenden Materialien oder Bedingungen empfiehlt sich die Beauftragung eines Fachbetriebs:

  • Zementmörtel: erfordert Erfahrung im richtigen Mischungsverhältnis, in der Nachbearbeitung und beim Schutz vor Witterung
  • Kunstharzmörtel: härtet sehr schnell aus und ist bei unsachgemäßer Anwendung anfällig für Schäden oder Materialverluste
  • unregelmäßiges Natursteinpflaster: lässt sich nur mit viel Fachkenntnis gleichmäßig und stabil verfugen


Was ist beim Verfugen von Natursteinpflaster zu beachten?

Naturstein zu verlegen ist im Innen- wie im Außenbereich ein beliebtes, wenn auch kostspieliges Bodenmaterial. Umso wichtiger ist es, auf die Verträglichkeit der eingesetzten Materialien zu achten. Auch hier gilt: Vor dem Verfugen sollten die Steine angefeuchtet werden, damit das Steinmaterial gesättigt ist und kein Fugenmaterial in die Poren eindringt. Andernfalls können sich Flecken oder ein unschöner Schleier auf der Oberfläche bilden, der die Optik beeinträchtigt. Das vorherige Anfeuchten beugt solchen Schäden zuverlässig vor. Da Naturstein empfindlich auf ungeeignete Fugenmaterialien reagiert, zum Beispiel mit Ausblühungen, ist besondere Sorgfalt bei Auswahl und Verarbeitung gefragt. Verwenden Sie ausschließlich steinverträgliche Materialien, die sowohl die Fugen stabil füllen als auch den Naturstein nicht angreifen.

geeignete Fugenmaterialien für Natursteinpflaster

  • Kunstharz-Fugenmörtel
  • spezieller Natursteinmörtel
  • Fugensplitt
  • spezieller, unkrauthemmender Fugensand

Herkömmlicher Sand ist in der Regel zu fein, und auch Materialien mit Quarz sind nicht immer ideal. Im Zweifel sollten Sie sich unbedingt fachlich beraten lassen, um kostspielige Schäden durch ungeeignete Materialien zu vermeiden.

Worauf muss ich bei unregelmäßigen Fugenbreiten achten?

Unregelmäßige Fugenbreiten entstehen häufig bei Natursteinplatten, handgeschlagenem Altpflaster oder historischen Belägen. Sie erfordern nicht nur mehr Material, sondern auch mehr Zeit und handwerkliches Feingefühl, hier sollte man für ein langlebiges Endergebnis nicht an Qualität sparen. Entscheidend ist, dass sich das ausgewählte Fugenmaterial flexibel an die variierenden Breiten anpasst, ohne auszubrechen oder Hohlräume zu hinterlassen. Arbeiten Sie schichtweise und rütteln Sie das Material jeweils ein. Wiederholen Sie diesen Vorgang mehrfach. Achten Sie außerdem auf die Eignung des Materials für ungleichmäßige Fugen, wobei einige Kunstharzmörtel beispielsweise für gleichmäßige Fugenbreiten geeignet sein können. 

Nahaufnahme einer hellen, natursteinartigen Terrasse im Außenbereich mit polygonaler Plattenstruktur. Im Hintergrund unscharf sichtbar: ein kleiner, begrünt angelegter Hügel mit Palmenstamm und weiteren tropischen Pflanzen sowie ein Gebäude mit Balkonen.
Achten Sie beim Verfugen von Naturstein darauf, ein Fugenmaterial zu wählen, das für die jeweilige Steinart geeignet ist © Haines19 / istockphoto.com

Was kostet das Verfugen von Pflastersteinen?

Die Kosten für das Verfugen von Pflastersteinen hängen im Wesentlichen vom gewählten Pflastermaterial, dem Fugenmaterial, der Gesamtfläche, der Fugenbreite und -tiefe ab und können daher stark variieren. Hinzu kommen gegebenenfalls Mietkosten für Werkzeuge wie Rüttelplatte oder Mörtelmischer, wenn Sie Arbeit in Eigenregie durchführen. Wir raten Ihnen diese Arbeit nur dann selbst durchzuführen, wenn Sie das notwendige handwerkliche Know-how besitzen, um Folgeschäden und nachträgliche Reparaturkosten zu vermeiden. 

Pflasterstein verfugen: Materialkosten

FugenmaterialKosten pro kg
Fugensand0,50 bis 2,00 €/kg
Basaltsplitt/Brechsand0,50 bis 1,50 €/kg
Zementmörtel (z. B. Trassmörtel)2,00 bis 4,00 €/kg
polymermodifizierter Fugensand1,50 bis 2,50 €/kg
Kunstharzmörtel (1K / 2K-Systeme)5,00 bis 8,00 €/kg

Was kostet die Verfugung durch einen Fachbetrieb?

Die Kosten für das professionelle Verfugen setzen sich grundsätzlich aus Material- und Arbeitskosten zusammen. Der Stundenlohn liegt je nach Fachbetrieb und Region zwischen 45 und 80 Euro. In vielen Betrieben ist das Verfugen von Pflastersteinen ein Bestandteil der gesamten Pflasterverlegung und wird als Einzelleistung nur eingeschränkt angeboten. Ob ein Unternehmen diese Teilleistung übernimmt, hängt maßgeblich von der Flächengröße, dem Zustand des Pflasters und dem erforderlichen Aufwand der Vorarbeiten ab. Fachfirmen bieten die Verfugung jedoch in der Regel im Rahmen einer Komplettverlegung an, auch aus Haftungsgründen, wenn beispielsweise Unterbau oder Bettung nicht vom Betrieb selbst erstellt wurden. Die Kosten für das Einfahrt pflastern https://www.gartenbau.org/magazin/einfahrt-pflastern-kosten-202423687 inklusive verfugen fallen bereits allein aufgrund der Fläche höher aus als wenn Sie nur einen schmalen, kurzen sowie gut zugänglichen Gartenweg anlegen wollen. 

zusätzliche Faktoren, die den Preis beeinflussen können:

  • Anfahrtskosten
  • alte Pflastersteine entfernen 
  • Schwierigkeit der Fläche (z. B. Gefälle, Muster, Naturstein)
  • Mindestmengenpauschalen bei kleinen Flächen
  • Erdaushub entsorgen

Einige Betriebe rechnen pro Quadratmeter ab, andere auf Stundenbasis. Für eine individuelle Kosteneinschätzung sollten Sie sich am besten mindestens zwei Angebote von verschiedenen Anbietern einholen und das Preis-Leistungs-Verhältnis vergleichen. Achten Sie dabei nicht nur auf den Endpreis, sondern auch auf die Garantieleistung sowie die Referenzen. 



Wie pflegt man verfugte Pflasterflächen richtig?

Bei loser Füllung wie Sand oder Fugensplitt reicht meist regelmäßiges Abkehren, um die Fugen offen und frei von organischem Material zu halten. Fester Fugenmörtel sollte regelmäßig vorbeugend gegen Algen- und Moosbewuchs gepflegt werden und das idealerweise mit biologisch abbaubaren Reinigern.

Hochdruckreiniger sollten nur vorsichtig eingesetzt werden. Ein zu harter Strahl kann auch feste Mörtelfugen beschädigen oder ungebundene Materialien ausspülen. Besser geeignet sind rotierende Bürstensysteme oder Flächenreiniger mit integriertem Wasserflussregler. Bei polymergebundenem Pflasterfugenmörtel kann stehende Feuchtigkeit zu Mikroalgen führen. Regelmäßiges Kehren hält die Pflasterfugen trocken und beugt vor.

Wie oft müssen Pflastersteinfugen nachgebessert werden?

Lose Materialien wie Sand oder Splitt sollten mindestens einmal jährlich überprüft und bei Bedarf ergänzt werden, insbesondere nach intensiven Regen- oder Frostperioden. Festmörtel hält deutlich länger. Bei hochwertigen, kunstharzgebundenen Mörteln ist ein Nacharbeiten meist erst nach mehreren Jahren nötig, sofern sie korrekt eingebaut und die Fläche regelmäßig gepflegt wurde. Auch ausgehärteter Mörtel kann durch Punktbelastung, etwa durch Fahrradständer oder Autoreifen, beschädigt werden. Überprüfen Sie diese Stellen regelmäßig.

Was hilft gegen Unkraut in den Fugen?

Unkraut gehört zu den häufigsten Problemen bei Pflasterflächen. Je dichter und fester die Fuge, desto geringer das Risiko. Bindemittelhaltige Fugenmassen wie polymergebundene Sande oder Mörtel verhindern, dass sich Pflanzen ansiedeln. Auch speziell behandelter, unkrauthemmender Fugensand kann vorbeugend wirken. Ist in den Pflasterfugen bereits Unkraut gewachsen, helfen mechanische Fugenbürsten oder thermische Geräte wie Heißwasser- oder Infrarotsysteme. Chemische Mittel sollten nach Möglichkeit vermieden werden, um Umweltbelastungen und Schäden an den Pflastersteinen durch unsachgemäßen Einsatz aggressiver Reiniger vorzubeugen.

GUT ZU WISSEN:
Unkrautwuchs kommt häufig dort vor, wo Laub und Erde in der Fuge verrotten. Regelmäßiges Kehren ist eine einfache und effektive Maßnahme zur Vorbeugung.

Welche Alternativen zum klassischen Verfugen gibt es?

Neben klassischen Fugenmaterialien stehen heute moderne Alternativen zur Verfügung, die Probleme wie Unkrautwuchs oder Ausspülungen gezielt minimieren. Diese eignen sich besonders für stark beanspruchte oder empfindliche Flächen.

elastische Fugen mit Gummigranulat

Diese Fugen bestehen aus elastischen Bindemitteln und feinem Gummigranulat. Sie sind frostbeständig, wasserabweisend und nahezu wartungsfrei. Aufgrund des hohen Preises werden sie hauptsächlich im hochwertigen Privatbereich oder bei Spezialflächen verwendet. Die Verarbeitung sollte durch einen Fachbetrieb erfolgen.

harzgebundene Splittmischungen

Diese Mischungen kombinieren Splitt mit Kunstharz und sind besonders langlebig und belastbar. Sie widerstehen Witterungseinflüssen, lassen kaum Unkraut durch, sind aber schwer zu entfernen und anspruchsvoll in der Verarbeitung.

Drainfugen

Für Parkplätze und große Plätze bieten sich Drainfugen an. Sie bestehen meist aus grobkörnigem Brechsand oder offenporigem Mörtel und leiten Oberflächenwasser schnell ab, ideal zum Schutz vor Pfützen und Frostschäden.

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Berücksichtigen Sie das Fugenbild beim Gesamtentwurf Ihrer Pflasterfläche, denn eine gleichmäßige Fugenstruktur trägt erheblich zur optischen Wirkung bei, insbesondere bei repräsentativen Flächen wie Hauseingängen oder Innenhöfen.
  2. Lassen Sie frisch verfugte Flächen mindestens 48 bis 72 Stunden ruhen. Frühzeitige Belastungen, auch durch Fußgänger, können den Aushärtungsprozess stören und langfristig zu Ausbrüchen führen.
  3. Prüfen Sie Fugenmaterialien auf färbende Inhaltsstoffe, bevor Sie sie auf hellen Steinen einsetzen. Einige Bindemittel, insbesondere solche in Kunstharzmörteln, können Farbpigmente enthalten. Diese können sich auf empfindlichen Oberflächen dauerhaft abzeichnen.
  4. Verwenden Sie feuchtes Fugenmaterial nicht ein zweites Mal, denn vorbefeuchteter Mörtel oder polymergebundener Sand verlieren durch Lagerung an Bindekraft.
  5. Tragen Sie geeignete Schutzkleidung bei der Arbeit mit Fugenmörtel mit Reaktionsharz-Anteil, denn Hautkontakt kann möglicherweise allergische Reaktionen auslösen. Bitte lesen Sie sich das Sicherheitsdatenblatt gut durch.


Fazit

Ob Terrasse, Einfahrt oder öffentlicher Platz: Die Wahl des richtigen Fugenmaterials beeinflusst Optik, Stabilität und Pflegeaufwand Ihrer Pflasterfläche maßgeblich. Eine sorgfältige Materialauswahl, fachgerechte Verarbeitung und regelmäßige Wartung sind die Grundlage für eine dauerhaft funktionale Fläche. Während einfache Materialien wie Sand oder Fugensplitt für gering belastete Flächen ausreichen, sind bei stark beanspruchten Bereichen zement- oder kunstharzgebundene Fugenmörtel empfehlenswert. Wer gut vorbereitet ist, auf Qualität achtet und typische Fehler vermeidet, kann sich langfristig über eine stabile und gepflegte Pflasterfläche freuen, egal ob als Heimwerker oder mit professioneller Unterstützung.

Pflastersteine verfugen: Häufig gestellte Fragem

Kann man unterschiedliche Fugenmaterialien auf einer Fläche kombinieren?

Technisch ist das zwar möglich, wird jedoch nicht empfohlen. Da verschiedene Materialien unterschiedlich auf Witterungseinflüsse, Bewegung und Feuchtigkeit reagieren, kann es zu Spannungen und Schäden kommen. Auch die Optik wirkt meist uneinheitlich. Besser ist es, die Fläche in funktionale Abschnitte zu unterteilen und innerhalb dieser jeweils einheitlich zu verfugen.

Welches Fugenmaterial ist besonders gut gegen Ameisen geeignet?

Polymergebundene Fugenmassen oder Harzmörtel härten sehr fest aus und verhindern, dass Ameisen darunter Nester anlegen. Lockere Materialien wie Sand sind hingegen besonders anfällig für Ameisenbefall.

Kann ich alten Fugenmörtel einfach überfugen?

Alter Pflasterfugenmörtel muss vollständig entfernt werden, bevor neuer eingebracht werden kann. Neue Materialien haften nur auf tragfähigem, sauberem Untergrund. Andernfalls kann es zu Ablösungen und Schäden kommen.

Was tun bei abgesackten Pflastersteinen?

Zunächst muss der Untergrund ausgebessert und stabilisiert werden. Anschließend lassen sich die Pflastersteine neu verlegen und verfugen. Ein bloßes Auffüllen der Fugen reicht in der Regel nicht aus, da das Problem sonst erneut auftreten kann.

Gibt es Fugenmaterialien mit lärmdämpfender Wirkung?

Elastische Fugenmaterialien wie Gummigranulat oder bestimmte Polyurethanharze verfügen über schallmindernde Eigenschaften. Sie eignen sich besonders für Terrassen, Innenhöfe oder andere sensible Wohnbereiche, in denen Trittschall reduziert werden soll.

Kann ich Fugenmaterial selbst einfärben?

Einige Hersteller bieten Fugenmörtel in verschiedenen Farben an. Bei pulverförmigem Mörtel lassen sich in begrenztem Umfang Pigmente einmischen. Diese müssen jedoch exakt dosiert und gründlich vermischt werden, um Farbunterschiede zu vermeiden.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.