Minze ist eine Bereicherung für jeden Kräutergarten. Der aromatische Geschmack von frischer Minze gibt jedem Tee und Gericht das gewisse Etwas. Das beliebte Gewürzkraut gehört zu den sogenannten Lippenblütengewächsen, die sich durch ein besonders starkes Wachstum auszeichnen. Um Ihre Pflanze formschön zu halten, gilt es sie regelmäßig zurückzuschneiden. Dabei müssen ein paar Dinge beachtet werden.
Alles auf einen Blick:
- Setzen Sie den ersten Schnitt im Juni/Juli und den zweiten im August/September, jeweils vor der Blütenzeit.
- Verzichten Sie auf den zweiten Rückschnitt, wenn Sie eine Aussaat im nächsten Jahr planen.
- Verwenden Sie für die Schnittarbeit eine scharfe Gartenschere oder ein Messer.
- Schnittreste können Sie für den späteren Gebrauch einfrieren, trocknen oder kandieren.
- Das aromatische Kraut lässt sich durch Aussaat, Stecklinge oder Ableger vermehren.
Arten und Verwendung
Es gibt um die 30 unterschiedlichen Minzarten, aus denen durch Kreuzungen die heutige Sortenvielfalt entstanden ist. Die Pfefferminze zählt wahrscheinlich zu den bekanntesten und beliebtesten Sorten. Oft werden die grünen Minzblätter zum Würzen von Tee oder Speisen verwendet.

Was ist der Unterschied zwischen Minze und Pfefferminze?
Fälschlicherweise wird Pfefferminze (Mentha x piperita) oft als Synonym für Minze verwendet. Dabei ist Pfefferminze nur eine von vielen anderen Sorten, die zur Pflanzenfamilie der Minze (Mentha) zählt. Pfefferminze ist aus der natürlichen Kreuzung der Grünen Minze (Mentha spicata) und der Wasserminze (Mentha aquarita) entstanden. Im Vergleich zu anderen Arten besitzt sie einen besonders hohen Anteil an Menthol, was sie zu einem wirkungsvollen Heilkraut macht.
Wie können Sie Minze verwenden?
Das Gewürzkraut wird besonders gerne als ein natürlicher Geschmacksverstärker für Tee verwendet. Die Pfefferminze und Marokkanische Minze (Mentha spicata var. Crisoa „Moroccan“) sind dabei sehr beliebte Sorten. Speziell Marokkanische Minze wird gerne pur mit heißem Wasser getrunken, wodurch sich das frische Aroma gut entfalten kann. Die Blätter und Stangen der Marokkanischen Minze eignen sich hervorragend, um sie in Bündeln aufzuhängen und zu trocknen. In dieser Form behalten sie selbst über mehrere Monate ihren Geschmack.
Pfefferminze wird nicht nur für Heißgetränke genutzt, sondern auch in vielen Lebensmittel verarbeitet. Schokolade, Bonbons und Zahnpasta werden oft mit dem unverwechselbaren Geschmack verfeinert. Pfefferminztee hat zudem einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. Durch den hohen Menthol-Gehalt soll Pfefferminze vor allem bei Magen-Darm-Beschwerden schmerzlindernd wirken.
Allgemeines zur Pflege
Minze ist eine sehr wuchsfreudige Pflanze und kann sich in Ihrem Garten schnell ausbreiten. Um eine Verwilderung zu verhindern, ist auch außerhalb der Ernte ein Rückschnitt notwendig. Grundsätzlich ist die Pflanze einfach zu handhaben. Für die richtige Pflege gilt es, sie höchstens zweimal zu schneiden und regelmäßig zu gießen.
Wie pflegen Sie Ihre Minze richtig?
Im Allgemeinen gelten Minzpflanzen als besonders pflegeleicht. Sie sollten das beliebte Teekraut regelmäßig gießen, speziell in den heißen Sommermonaten. Für einen nährstoffreichen Boden können Sie Gartenkompost oder Beinwelljauche als Dünger verwenden.
Sie können die Minzblätter in den Frühlingsmonaten bis in den Herbst hinein ernten, wobei der Geschmack im Sommer am intensivsten ist. In den meisten Fällen ist die Gewürzpflanze winterhart. In den kalten Jahreszeiten tun Sie ihr trotzdem etwas Gutes, wenn Sie das Beet beispielsweise mit Laub abdecken.
Die Minzblätter sind nur der sichtbare Teil des Wachstums. Unter dem Boden verbreitet sich das Würzkraut genauso ungehemmt. Trennen Sie die Wurzelausläufe mit einem Spaten oder einer Schaufel regelmäßig ab oder pflanzen vorsorglich eine Wurzelsperre ein. Dafür wird das Kraut in einen Topf umgepflanzt und ins Beet eingesetzt. Wenn Sie sich für eine Haltung im Topf entscheiden, dann empfiehlt es sich, die Krautpflanze in einem Zweijahresrhythmus in frische Erde umzusetzen.
Warum müssen Sie Minze schneiden?
Durch wiederholte Schnittarbeit kann das unaufhörliche Wachstum der Minze in Zaum gehalten werden. Dadurch kann die Kräuterpflanze in Ihrem Beet nicht verwildern und den Lebensraum der anderen Pflanzen einschränken. Für eine größere Ernte können Sie die Gewürzpflanze sogar bodennah abschneiden, da sie schnell wieder nachtreibt.
Gezielte Schnittpflege trägt dazu bei, dass der frische Duft und Geschmack länger anhalten. Zu Beginn der Blütezeit verringert sich die Intensität des Aromas. Kontrollieren Sie mit Ihrem Schnitt das Blütenwachstum und genießen Sie länger das angenehme Minzaroma. Natürlich wird auch während der Erntezeit für größere Mengen zur Gartenschere gegriffen.
Minze richtig schneiden
Minze ist eine pflegeleichte Pflanze, die sich ohne Probleme von einem radikalen Rückschnitt erholt. Für einen fachgerechten Schnitt ist eher der richtige Zeitpunkt als die Schnitttechnik entscheidend.
Wann ist der beste Schnittzeitpunkt?
Minze ist sehr schnittverträglich und kann grundsätzlich zu jedem beliebigen Zeitpunkt im Jahr geschnitten werden. Sie haben mehr von Ihrer Kräuterpflanze, wenn Sie sich zwei Mal im Jahr der Schnittarbeit widmen. Durch eine systematische Schnittarbeit kann die Nutzpflanze auch zwei Mal im Jahren Blüten austreiben und Sie können mit der Zeit immer mehr aromatische Minzblätter ernten.
Am besten setzten Sie den ersten Schnitt im Juni/Juli vor der Blütezeit. Im August/September, vor der zweiten späten Blütenphase, sollten Sie das Kraut noch einmal zurückschneiden.
Damit zweimal im Jahr Blüten wachsen, muss zuvor der erste Rückschnitt zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt worden sein. Entfernen Sie nicht komplett alle Blüten von der Pflanze. Die Blüten sind vor allem im Herbst für Insekten und Bienen eine nährstoffreiche Nahrungsquelle.
Wie schneiden Sie Minze richtig zurück?
Bei der Schnittarbeit selbst müssen Sie nicht vorsichtig vorgehen, da sich das Minzkraut von radikalen Schnitten schnell erholt. Für den Schnitt verwenden Sie am besten eine kleine Gartenschere oder ein Messer, wobei die Klingen stets scharf und sauber sein sollten. Widmen Sie sich zweimal im Jahr der Schnittpflege. Zuerst werden nur die Triebe der Minzpflanze abgeschnitten und später folgt der bodennahe Rückschnitt.
Für die richtige Schnittpflege gehen Sie wie folgt vor:
- Setzen Sie den ersten Schnitt vor der ersten Blütenphase im Juni/Juli. Dabei schneiden Sie nur die Triebe ab.
- Lassen Sie mindestens ein Blattpaar stehen, damit die Minze neu austreibt.
- Schneiden Sie für den zweiten Schnitt vor der späten Blütenzeit im August / September die Pflanze radikal bis kurz vor dem Boden ab.
Übrigens: Zupfen Sie nur kleine Mengen von Ihrer Minzpflanze ab. Wenn Sie mehr ernten wollen, dann greifen Sie besser immer zu einem Messer oder einer Schere.
Was können Sie mit dem Schnittgut machen?
Die abgeschnittenen Blätter und Stangen wären zu schade zum Wegwerfen. Wenn Sie Ihre Pflanze vor der ersten Blüte schneiden, dann ist das Schnittgut besonders aromatisch. Sortieren Sie die noch verwertbaren Pflanzenteile aus dem Schnittgut heraus und kompostieren Sie den Rest.
Damit die Blätter und Zweige länger halten, können Sie die Schnittreste trocknen, einfrieren oder kandieren. Somit können Sie die Blätter später für einen Teeaufsatz oder andere Speisen verwerten.
Wie können Sie Minze vermehren?
Wenn Sie noch mehr frische Minze im Garten haben möchten, können Sie das durch eigene Aussaat, Ableger oder Steckling erreichen:
Aussaat: Lassen Sie Blüten und Triebe verwelken und nach der Ernte noch weitere drei Tagen trocknen. Trennen Sie Blüten und Triebe von den Stangen und sammeln Sie alles in einer Schüssel. Danach reiben Sie die Blüten und Samen mit den Handflächen klein. Sieben Sie alles bis sich die trockenen Pflanzenreste von den Samen getrennt haben. Lagern Sie die Samen über den Winter trocken, bis Sie sie im März pflanzen.
Ableger: Suchen Sie sich einen jungen Trieb, der mindestens drei Blattknoten besitzt und trennen Sie ihn vom großen Wurzelstock. Setzen Sie den Trieb in eine nährstoffreiche Gemüseerde ein und gießen Sie die Stelle danach regelmäßig.
Stecklinge: Wenn sich keine Ausläufer gebildet haben, dann bleibt Ihnen die Vermehrung über Kopfstecklinge. Schneiden Sie dafür ein paar, etwa fünf bis zehn Zentimeter lange Triebspitzen ab, die noch keine Blütenstände gebildet haben. Setzen Sie die Stecklinge in einen mit Erde gefüllten Topf. Gießen Sie die Stecklinge regelmäßig, bis starke Wurzeln wachsen. Danach pflanzen Sie alles in Ihr Beet um. Sie können Stecklinge auch in ein Glas mit Wasser stellen bis sich Wurzel bilden und dann pflanzen.
Fazit
Minze ist eine vielfältige Pflanzenart, wobei Pfefferminze und Marokkanische Minze geschmacklich sehr beliebte Sorten sind. Sie besitzt ein starkes Wachstum und kann sich ohne einen regelmäßigen Schnitt schnell in Ihrem Garten ausbreiten. Pflegen Sie Ihre Pflanze deshalb zweimal im Jahr mit einem Schnitt. Den ersten Schnitt sollten Sie im Juni/Juli vor der ersten Blüte setzen und dabei nur die Triebe stutzen. Im August und September, ebenfalls vor der Blütenausbildung, schneiden Sie die Pflanze bis zum Boden zurück. Den zweiten Schnitt im Herbst sollten Sie jedoch nur durchführen, wenn im Folgejahr keine Aussaat geplant ist.
Als Schnittwerkzeug eignet sich eine scharfe Gartenschere oder ein Messer. Solang das Schnittgut nicht verwelkt ist, können Sie die Reste für später einfrieren, trocknen oder kandieren. Minze kann über Aussaat, Ableger oder Stecklinge vermehrt werden. Lassen Sie Ihre Gewürzpflanze in einem Topf wachsen oder pflanzen Sie eine Wurzelsperre ein, damit sich das Wurzelwerk nicht unkontrolliert in Ihrem Garten ausbreitet.