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Gartenpflege

Hecke schneiden Kosten: Was kostet der Heckenschnitt?

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 17. August 2022
Lesedauer: 9 Minuten
©ronstik - istockphoto.com

Möchten Sie die Hecke nicht selbst schneiden, sondern sich einen Profi leisten, der dies für Sie erledigt? Dann müssen Sie mit entsprechenden Kosten rechnen. Wie hoch die Kosten für den Heckenschnitt sind und wie sie sich berechnen, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Alles auf einen Blick

  • Lassen Sie Ihre Hecke von einem Fachbetrieb schneiden, dann hängen die Kosten von der Schnittart, der Heckengröße sowie dem Betrieb ab.
  • Je nach Dienstleister wird die Pflegearbeit pro Stunde, pro Meter oder bei größeren Projekten pro Tag berechnet.
  • Die Kosten pro laufendem Meter liegen für einen Pflege- bzw. Formschnitt bei circa 3 bis 5 Euro und für einen starken Rückschnitt bei 10 bis 20 Euro.
  • Ein professioneller Schnitt kann als haushaltsnahe Dienstleistung von der Steuer abgesetzt werden.

Die Kostenfaktoren beim Heckenschnitt

Wenn Sie in Ihrem Garten eine Hecke gepflanzt haben, ist das mit regelmäßiger Schnittpflege verbunden. Die Kosten für eine professionelle Schnittarbeit sind von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Hierbei spielt zum Beispiel die Höhe und Länge der Hecke, die Schnittart, der Betrieb sowie die Region eine Rolle.

Welche Kostenfaktoren fallen bei einem Heckenschnitt an?

Welche Kosten für das Schneiden Ihrer Hecke anfallen, richtet sich zunächst einmal danach, ob Sie die Hecke selbst schneiden oder einen Betrieb hiermit beauftragen möchten.

Wenn Sie Ihre Heckenpflanze selbst schneiden, benötigen Sie die entsprechenden Geräte, wie eine Heckenschere. Ob Sie mit einer herkömmlichen oder elektrischen Schere arbeiten, ist natürlich Ihnen überlassen. Wenn Sie Ihre Heckenpflanzen stark zurückschneiden, arbeiten Sie mit einer elektrischen Heckenschere jedoch schneller. Bei Schnittarbeiten fallen zudem Abfälle an, die entsorgt werden müssen. Haben Sie im Garten keine Kompostiermöglichkeit, fallen Kosten für den Abtransport sowie für die Entsorgung an.

Kleinere Gartenarbeiten wie der einfache Pflegeschnitt der Hecke können im Grunde auch selbst durchgeführt werden, wenn Sie Kosten sparen möchten. Bedenken Sie jedoch, dass die Heckenpflege eine regelmäßige Angelegenheit ist, die Sie bereits bei der Gartengestaltung mit einplanen sollten.

Welche Kostenfaktoren berechnet ein Profi beim Heckenschnitt?

Der Arbeitsaufwand ist besonders hoch, wenn es sich um größere Hecken handelt. Nicht nur die Schnittarbeit an sich beansprucht viel Zeit und Energie, sondern auch die Entsorgung des Schnittguts.

Wenn Sie sichergehen wollen, dass Ihre Pflanze fachgerecht und rechtzeitig geschnitten wird, dann geben Sie diese Gartenarbeit in professionelle Hände.

Für die Inanspruchnahme des Profis fallen unter anderem die folgenden Kosten an:

  • Anfahrt: Zunächst einmal entstehen Anfahrtskosten. Entweder berechnet der Betrieb eine Anfahrtskosten-Pauschale oder er setzt die tatsächlich zu fahrenden Kilometer an.
  • Arbeitszeit: Oft werden Arbeiten im Garten auf der Basis von Stundenlohn berechnet. Es gibt jedoch auch Gartenprofis, die die Arbeit nach laufenden Metern abrechnen oder nach tatsächlich zurückgeschnittenen Pflanzen. Wie viel am Ende berechnet wird, variiert von Betrieb zu Betrieb.
  • Schnitt: Der Schnitt selbst spielt ebenfalls eine Rolle. Ein starker Rückschnitt ist deutlich teurer als ein Pflegeschnitt. Beim Formschnitt sind schließlich verschiedene Techniken notwendig, die unter Umständen spezielles Gerät erfordern.
  • Entsorgung: Diese Kosten können im vornherein schlecht abgeschätzt werden. Besonders wenn größere Hecken geschnitten werden. Sie können sich die Kosten für den Schnitt und die Entsorgung im Angebot separat auflisten lassen.
Gärtner bei der Gartenarbeit
© juefraphoto / istockphoto.com


Heckenschnitt Preise

Wenn Sie Ihre Hecke schneiden lassen, können die Preise stark variieren. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass ein massiver Rückschnitt deutlich länger dauert als ein einfacher Pflegeschnitt. Auch die Höhe und Länge Ihrer Hecke beeinflusst den Endpreis.

Wie werden die Preise berechnet?

Die Kosten werden abhängig vom Gartenbaubetrieb und Umfang des Projektes entweder pro Stunde, pro Meter oder pro Tag abgerechnet.

Die einzelnen Berechnungs-Methoden im Überblick:

  • Preis pro Meter
    Der Preis pro Meter Hecke wird nach der laufenden Meterzahl berechnet. Gibt der Gartenbaubetrieb an, dass der Preis pro Meter bei 3 Euro liegt und ist Ihre Hecke insgesamt 50 Meter lang, fallen also Heckenschnittkosten von 150 Euro an. Hinzu kommen Anfahrts- und Entsorgungskosten. Außerdem können zusätzliche Kosten für das benötigte Werkzeug entstehen.
  • Preis pro Stunde
    Verlangt der Betrieb einen Stundenpreis, sollten Sie darauf achten, dass er sich die Hecke zuvor anschaut und Ihnen konkret benennen kann, wie viele Stunden er für den Schnitt benötigt. Andernfalls kann ein Preis pro laufendem Meter deutlich günstiger sein.
  • Preis pro Tag
    Gibt es in Ihrem Garten viele Gehölze wird der Gartenbaubetrieb folglich mehr Zeit benötigen, um die Hecke zu schneiden. Bei solchen aufwendigen Arbeiten kann es auch passieren, dass der Gärtner statt in Stunden lieber pro Tag abrechnet.
Tipp:
Wenn Sie verschiedene Angebote einholen, sollten Sie immer nur identische Faktoren vergleichen, also entweder den Preis pro Meter, den Preis pro Stunde oder pro Tag. Sie sollten nicht ein Angebot pro Meter mit einem Angebot pro Stunde vergleichen, da dies zu unterschiedlichen Ergebnissen und damit zu erheblichen Kostenunterschieden führen könnte.

Wie viel kostet ein Heckenschnitt?

Am günstigsten ist ein einfacher Formschnitt. Ein massiver Rückschnitt sowie ein Kunstschnitt sind deutlich teurer, besonders wenn es sich um lange und hohe Hecken handelt.

  • Einfacher Form- und Pflegeschnitt
    Der einfache Pflegeschnitt ist ein- bis zweimal pro Jahr notwendig. Schließlich treiben die Heckenpflanzen im Frühjahr bis zum Herbst neu aus. Den ersten Schritt am besten im Februar einplanen, um die über den Winter abgestorbenen Pflanzenteile zu entfernen. Der Pflegeschnitt ist im Vergleich zu einem starken Rückschnitt einfach und schnell und sorgt dafür, dass Ihre Hecke schön in Form bleibt. Dieser Schnitt kostet circa drei bis fünf Euro pro laufendem Meter.
  • Massiver Rückschnitt
    Spätestens wenn Ihre Heckenpflanze mit Schädlingen oder anderen Krankheiten zu kämpfen hat, ist ein massiver Rückschnitt notwendig. Diese Schnittarbeit ist mit deutlich höheren Kosten verbunden. Hier sollten Sie mit einem Meterpreis von circa zehn bis zwanzig Euro rechnen. Ein radikaler Rückschnitt, beziehungsweise auf den Stock setzen, ist gemäß Bundesnaturschutzgesetz vom 1. März bis zum 30. September nicht erlaubt. Dieses Gesetz dient dem Vogelschutz, da Vögel zu dieser Zeit nisten und brüten. Schonende Pflege- und Formschnitte sind ganzjährig erlaubt.
Tipp:
Schneiden Sie eine Thuja-Hecke nie stark zurück. Sie reagieren darauf besonders empfindlich. Dieser Schritt kann dazu folgen, dass der sogenannte Lebensbaum nicht mehr austreibt. Im Allgemeinen sollten Sie auf das Pflanzen von Thuja-Hecken verzichten, da sie keinen ökolgoischen Mehrwert bieten.
  • Spezialschnitt
    Unter dem Spezialschnitt verstehen wir vor allem den Kunstschnitt. In diesem Fall geht es darum, beispielsweise einen klassischen Buchsbaum oder eine Thuja-Hecke zu einer Figur oder einer Form zu schneiden. Ein solcher Schnitt kann daher um ein Vielfaches höher liegen als ein klassischer Pflegeschnitt oder Rückschnitt. Spezialschnitte werden nicht von vielen Betrieben angeboten. Erkunden Sie sich daher gezielt über das Angebot und die Kosten.

Welche Kosten fallen für die Entsorgung an?

Für den Abtransport der sogenannten Grünabfälle fallen je nach Region zwischen 30 und 45 Euro pro Kubikmeter an. Auch wenn Sie im Rahmen eines Pflegeschnittes nur die zu langen und toten Äste entfernen, kann eine Menge Schnittgut anfallen. Müssen die Abfälle weit transportiert werden, kann es sein, dass Gartenbetriebe auch dafür entsprechende Fahrtkosten ansetzen.

Kostenbeispiel für den Heckenschnitt

Für unser Kostenbeispiel verwenden wir eine Hecke von 50 Metern Länge. Es soll ein einfacher Rückschnitt durchgeführt werden.

PostenKosten
Anfahrtskosten (pro Tag)50 Euro
Kosten für Werkzeuge (einmalig)15 Euro
Einfacher Pflegeschnitt (4 Euro pro Meter)200 Euro
Entsorgung (40 Euro pro Kubikmeter)40 Euro
Gesamt305 Euro


Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Gartenbauer kürzt eine Buchsbaumhecke in einem Garten
© Gartenbau.org

Wie viel kostet das Schneiden einer Hecke pro Quadratmeter?

In der Regel wird das Schneiden einer Hecke pro laufendem Meter und nicht pro Quadratmeter abgerechnet. Beauftragen Sie einen Gartenbaubetrieb, kostet dies durchschnittlich 3 bis 4 Euro pro laufendem Meter, abhängig von der Art des Schnittes.

Kann ich mir die Entsorgungskosten sparen?

Unter Umständen besteht die Möglichkeit, dass Sie sich diese Kosten sparen. Dies ist möglich, wenn Sie den Verschnitt weiterverarbeiten, beispielsweise zu Hackschnitzeln oder Mulch. So können die Pflanzenreste in vorhandene Beete eingearbeitet werden. Auch das Kompostieren ist möglich. Allerdings benötigen Sie einen großen Komposthaufen, wenn Sie zweimal pro Jahr den Heckenschnitt auf diese Weise entsorgen möchten.

Wichtig
Früher war es üblich, Heckenschnitt zu verbrennen. Das ist inzwischen in vielen Bundesländern nicht mehr erlaubt. Ob Grünschnitt in Ihrer Stadt oder Gemeinde verbrannt werden darf, erfahren Sie beim zuständigen Ordnungsamt.

Können Sie Gartenarbeit steuerlich absetzen?

Ja, das Schneiden einer Hecke kann als haushaltsnahe Dienstleistung von der Steuer abgesetzt werden. Die Pflegearbeit muss hierfür aber von einem Gartenbaubetrieb ausgeführt werden. Eine weitere Voraussetzung ist, dass die Arbeit nicht im Rahmen eines Neubauprojekts durchgeführt wird.

Es können 20 Prozent von der Steuer befreit werden. Der Maximalbetrag liegt bei 4.000 Euro. Entsorgungs- sowie Materialkosten können nicht angerechnet werden. Die Kosten für Dienstleistungsarbeit, Anfahrt sowie Maschinen sollten daher separat berechnet werden.

Können Sie die Schnittarbeit auch selbst durchführen?

Kleinere Gartenarbeiten wie der einfache Pflegeschnitt der Hecke können im Grunde auch selbst durchgeführt werden, wenn Sie Kosten sparen möchten. Denken Sie daran, dass der Heckenschnitt eine regelmäßige Angelegenheit ist, die Sie bereits bei der Gartengestaltung mit einplanen sollten. Wenn Sie die Hecke selbst schneiden, fallen Kosten für die benötigten Werkzeuge an. Sie können Gartenwerkzeuge auch gegen eine Leihgebühr im Baumarkt ausleihen und sich die Anschaffungskosten sparen. Zu den Ausgaben kommen eventuell noch Entsorgungskosten hinzu.

Fazit

Es gibt verschiedene Heckenschnitte, die unterschiedlich teuer sind. Dies liegt vor allem daran, dass ein einfacher Pflegeschnitt natürlich deutlich günstiger ist als beispielsweise ein Kunstschnitt. Wir empfehlen daher, im Vorfeld ein unverbindliches Angebot eines Gartenbaubetriebs einzuholen. Kosten senken können Sie, indem Sie einen Hausmeisterservice mit dem einfachen Pflegeschnitt beauftragen oder die Heckenschere selbst in die Hand nehmen. Lassen Sie Ihre Hecke fachgerecht vom einem Gartenbaubetrieb schneiden, können Sie die Kosten steuerlich absetzen, solange es sich nicht um einen Neubau handelt.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.