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Gartengestaltung

Hecke pflanzen: Zeitpunkt, Abstand & Anleitung

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 10. März 2022
Lesedauer: 9 Minuten
© LianeM - istockphoto.com

Mit einer Hecke im Garten schaffen Sie nicht nur eine grüne, teilweise sogar blühende Oase, sondern auch einen natürlichen Sichtschutz. Deshalb sind alle Heckenarten – auch niedrige Hecken – nach wie vor sehr beliebt. Damit Heckenpflanzen dauerhaft gut wachsen und gedeihen, sollten Sie beim Setzen jedoch einiges beachten. Lesen Sie, worauf es ankommt.

Alles auf einen Blick:

  • Heckenpflanzen lockern das Gesamtbild des Gartens auf, können ein natürlicher Sichtschutz und „Zaun“ sein.
  • Nicht alle Arten sind als Schutz und Nahrung für heimische Vögel geeignet. Zypresse oder Thuja (Lebensbaum) sehen schön aus, sind aber für unsere Tiere völlig nutzlos.
  • Besonders hübsch ist es , wenn Sie blühende Hecken wie Liguster oder Heckenrose pflanzen. Sie sollten schon bei der Pflanzung auf den richtigen Boden achten. Nicht jede Erde ist für jede Hecke geeignet. Auch der richtige Abstand ist wichtig, damit die Sträucher gut gedeihen können.
  • Damit die Sträucher und Bäume gut wachsen können, sollten Sie sie regelmäßig schneiden.


Art und Zeitpunkt

Nicht nur als optisches Highlight, sondern auch als praktischer Sichtschutz kann eine Hecke Ihren Garten bereichern.

Welche Heckenpflanze ist die richtige?

Es gibt Baumarten, die sich als Hecke eignen, zum Beispiel die Hainbuche (Carpinus betulus). Diese uralte Pflanze ist winterhart, hitzebeständig, pflegeleicht und robust. Aber auch wenn Sie blühende Heckenpflanzen verwenden, zaubern Sie im Garten neuen Lebensraum.

Liguster Blüte an Hecke
Die Liguster (Ligustrum) © Carmen Hauser – istockphoto.com

Denn zum Schutz der Tiere ist es wichtig, darauf zu achten, dass es sich um heimische Hecken wie Schlehe oder Liguster handelt. Sie bieten den optimalen Lebensraum für bei uns lebende Vögel und Insekten. Eine Thuja-Hecke (Thuja occidentalis), eine Glanzmispel (Red Robin – Photinia fraseri) oder ein Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) zum Beispiel sind zwar schön, bieten aber nur wertloses, teils giftiges Grün.

Heimische Hecken dagegen bieten Schutz und Nahrung – teilweise auch im Winter. Besonders beliebt bei Vögeln sind unter anderem

  • Rot- oder Hainbuche,
  • Feuerdorn,
  • Berberitze,
  • Himbeere,
  • Eibe,
  • Haselnuss,
  • Rosenhecke oder
  • Liguster.

Auch manche Sträucher eignen sich als Heckenarten. Hier ist gute Beratung allerdings besonders wichtig. Denn die Früchte des heimischen Wacholders zum Beispiel ernähren über 40 Vogelarten, die des chinesischen Wacholders nur eine. Ähnlich ist es beim Weißdorn: Die Früchte des nordamerikanischen Schlarlachdorns sind nur für zwei Vogelarten geeignet, die des heimischen Weißdorns für über 30.

Legen Sie hohen Wert darauf, die Heckenpflanzen als Sichtschutz zu verwenden, sollten Sie eher immergrüne verwenden, die auch im Winter schön dicht sind und keine Blicke durchlassen. In diesem Fall empfehlen wir entweder schnellwachsende Heckenpflanzen, die innerhalb weniger Jahre eine stattliche Höhe erreichen oder Sie kaufen bereits „ausgewachsene“ Pflanzen. Es gibt gerade im Bereich der blickdickten Hecken und immergrünen Laubgehölze eine große Auswahl.

Wann ist der beste Pflanzzeitpunkt?

Bei einer Hecke werden gleiche Pflanzen in einer Reihe bei gleichem Abstand eingesetzt. Sie können Grundstücke umrahmen oder Sichtschutz bieten. Der beste Pflanzzeitpunkt ist im Frühjahr (März) oder im Herbst (Oktober und November). Bei dieser Pflanzzeit hat das Grün die Möglichkeit bis zum Frühjahr einzuwurzeln und im ersten Jahr besser zu wachsen. Bei frostempfindlichen Arten wie der Eibe (Taxus baccata) sollten Sie aber auf jeden Fall mindestens bis zum März warten.



Hecken pflanzen: Das müssen Sie beachten

Die Pflanzung einer Hecke ist auch für Laien einfach zu bewerkstelligen. Dennoch ist es wichtig, einige Dinge zu beachten, damit die einzelnen Pflanzen später optimal wachsen.

Welcher Pflanzabstand ist der richtige?

Wie viel Platz die einzelnen Heckenpflanzen benötigen, ist unterschiedlich. Einige müssen sehr dicht gepflanzt werden, während andere viel Platz brauchen, um optimal in die Höhe zu wachsen und zur blickdichten Hecke zu werden.

Einen Richtwert, wieviel cm Abstand richtig sind, gibt es nicht. Das geht – je nach Sorte – von einer Pflanze pro Meter bis hin zu einem Abstand von fünf pro Meter.

Welcher Standort ist der richtige?

Nicht jede Heckensorte mag jeden Boden. Damit eine Hecke wirklich gut wächst und zu einer gesunden, blickdichten Hecke wird, ist es wichtig, bereits im Vorfeld den Standort zu bestimmen und den Boden dort unter die Lupe zu nehmen. Ist er eher lehmig? Oder eher sandig? Entsprechend der Beschaffenheit des Bodens sollten Sie dann auch die Pflanzen auswählen. Beziehungsweise sich in einer Baumschule oder einem Gartenbaubetrieb einen guten Ratgeber suchen.

Auch an den Nachbarn sollten Sie bereits im Vorfeld denken, damit es beim Standort später nicht zu Streit kommt. Überprüfen Sie, welcher vorgeschriebene Abstand zur Grenze, also zum Zaun, in Ihrer Kommune gilt. Und denken Sie bei laubabwerfenden Hecken daran, dass auch diese, wenn sie zu nah ans Nachbargrundstück gepflanzt sind, für Unmut sorgen können.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Im Folgenden bieten wir Ihnen eine kurze Anleitung für die Pflanzung.

Schritt 1: die richtige Sorte auswählen

Es gibt eine große Auswahl an Sträuchern und Bäumen, die – in Reihe gepflanzt – als Sichtschutz dienen können. Doch nicht alle sind wirklich geeignet. Im Gegenteil, gerade die gängigen Heckenpflanzen wie Thuja oder Zypressen sind für einen Standort in Deutschland nicht unbedingt optimal. Und auch die Bodenbeschaffenheit ist entscheidend, damit Sie später viel Freude an Ihrer wachsenden Hecke haben.

Schritt 2: den Pflanzengraben ausheben

Heben Sie am besten schon vor der Abholung der Pflanzen den sogenannten Pflanzgraben aus, in den Sie später die einzelnen Pflanzen einsetzen. Auf diese Weise können Sie direkt nach der Abholung oder Lieferung mit dem Setzen der Wurzeln beginnen. Wenn Sie nicht direkt mit dem Einpflanzen beginnen können, sollten Sie die Pflanzen an einem schattigen, kühlen Ort aufbewahren und bei Bedarf mit Wasser versorgen.

Der Pflanzgraben sollte einige Zentimeter breiter und tiefer sein als der Wurzelballen. Es ist wichtig, dass der komplette Ballen eingegraben wird. Bei bereits großen Heckenpflanzen brauchen Sie keinen ganzen Pflanzgraben mehr, da genügt ein Loch für die Wurzel. Trotzdem sollten Sie die Erde für die frisch gepflanzte Hecke etwas auflockern.

Pflanzengraben für Heckenpflanzen
© LianeM – istockphoto.com

Schritt 3: die Pflanzen einsetzen

Drücken Sie die Pflanzen beim Einsetzen leicht an und geben Sie danach ausreichend Erde um den Ballen, sodass die einzelnen Bäume nicht umkippen können. Füllen Sie im nächsten Schritt den Graben mit der ausgehobenen Erde auf, sobald alle Pflanzen gesetzt sind. Damit alles schön gerade wird, am besten vorher eine Schnur spannen.

Gärtner pflanzt Setzlinge einer Hecke ein.
© LianeM – istockphoto.com

Schritt 4: die Heckenpflanzen angießen

Wenn Sie die Pflanzen eingesetzt und den Pflanzgraben geschlossen haben, sollten Sie die Hecke großzügig wässern. Man spricht hierbei von Angießen.

Von nun an sollte die Hecke täglich mit ausreichend Wasser versorgt und bei Bedarf gedüngt werden.

Eingepflanzte Hecke
© LianeM – istockphoto.com

Hecke selbst pflanzen oder einen Profi beauftragen?

Das Pflanzen einer Hecke erweist sich in der Regel als reibungslos. Dennoch kann es sein, dass Sie keine Zeit oder Lust haben, den Graben auszuheben, die Pflanzen einzusetzen und diese regelmäßig zu pflegen. Sollte dies der Fall sein, können Sie einen Fachmann beauftragen, der sich um Ihre Hecke kümmert.

Vorteile, wenn Sie einen Profi mit dem Pflanzen beauftragen:

  • Der Experte pflanzt die Hecke professionell und sorgt dafür, dass die Pflanzen und Wurzeln den für sie richtigen Pflanzabstand erhalten.
  • Sie profitieren von einem schnellen Ergebnis zum besten Zeitpunkt (meist Herbst). Sie müssen keine Zeit und Eigenleistung aufbringen, sondern können sich entspannt zurücklehnen.
  • Der Profi kann individuell nach Ihren Wünschen planen und weiß genau, welche Heckenpflanzen geeignet sind, um Insekten und Vögeln Schutz zu bieten.


Pflege & Kosten

Die Kosten einer Heckenpflanzung richten sich unter anderem nach der Pflanzenart, aber auch danach, ob es sich noch um sehr kleine Pflanzen mit neuen Wurzeln handelt, oder um solche, die bereits eine gewisse Höhe erreicht haben. Je jünger die Heckenpflanze ist, desto günstiger ist sie auch.

Wie pflege ich Heckenpflanzen?

Heckenpflanzen können viele Jahre alt werden, vorausgesetzt, sie erhalten die richtige Pflege. Dazu gehört unter anderem der regelmäßige Schnitt. Der richtige Zeitpunkt ist der Herbst, ab Oktober. Dies gibt den Pflanzen ausreichend Zeit, sich bis zum Frühjahr zu erholen. Hinzu kommt: Sie dürfen Hecken nur zwischen Oktober und Februar schneiden – aus Tierschutzgründen.

Vorsicht:
Bei Heckenpflanzen müssen Grundstückseigentümer immer darauf achten, dass diese die Sicherheit anderer nicht gefährden. Zum Beispiel, indem Verkehrsschilder verdeckt werden oder weil Passanten aufgrund des Wildwuchses auf die Straße ausweichen müssen. Sie müssen Ihre Hecke also hin und wieder stutzen.

Bei allen Arten müssen Sie darauf achten, diese bedarfsgerecht zu gießen. Am besten erkundigen Sie sich nach den Gewohnheiten der ausgewählten Heckenart, denn während einige Pflanzen sehr viel Wasser benötigen, brauchen andere beinahe nichts.

Auch das Düngen ist sinnvoll, vor allem, wenn Sie bemerken, dass die Pflanzen überhaupt nicht wachsen oder einzugehen drohen.

Mit welchen Kosten muss ich rechnen?

Die Kosten für einzelne Pflanzen, zum Beispiel wurzelnackte Ware, variieren stark. Das hängt zum einen davon ab, ob Sie die Pflanzen in einer Baumschule, einem Gartenmarkt oder einer Gärtnerei kaufen. Aber natürlich auch davon, wie groß sie bereits sind und um welche Sorte es sich handelt. Das beginnt bei rund zehn Euro und kann auch 150 Euro pro Pflanze kosten.

Der Pflanzenschnitt von einem Fachbetrieb übernommen wird berechnet pro laufendem Meter geschnittener Hecke. Meistens sind es nur wenige Euro.



Fazit

Heckenpflanzen sind nicht nur Sichtschutz und in manchen Fällen sogar immergrüner Zaun, sie bieten Insekten und Vögeln auch Nahrung und Schutz. Vor allem blühende Heckenpflanzen können eine wahre Augenweide sein. Allerdings braucht Ihre Hecke die richtige Erde, einen geeigneten Standort und ein bisschen Pflege, um Ihnen zu jeder Jahreszeit Freude zu machen. Sie suchen einen Profi, der in Ihrem Garten eine neue Hecke pflanzt?

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.