Ein Wintergarten oder eine Terrassenüberdachung ist eine bauliche Veränderung am Wohnhaus, die ausführlicher Planung bedarf. Dabei müssen individuelle Wünsche und rechtliche Bestimmungen gleichermaßen beachtet werden. Gartenbau.org informiert, wie Sie bei der Planung eines Glasanbaus am besten vorgehen!
Ein Wintergarten beziehungsweise eine gläserne Terrassenüberdachung kann vielseitig genutzt werden: So ist es zum Beispiel möglich, den Anbau als Arbeitsplatz zu nutzen. Oft verwenden Familien einen Wintergarten oder eine Terrasse auch als eine Art Erweiterung für das Wohnzimmer, in dem entspannt oder auch gemeinsam gespielt werden kann.
Wie soll der Glasanbau genutzt werden?
Beginnen Sie mit der Planung Ihres Glasanbaus möglichst frühzeitig – so behalten Sie über Bau und Finanzen den Überblick und können kleine Änderungen noch problemlos vornehmen. Als Erstes sollten Sie entscheiden, wozu und wie oft Sie Ihren Glasanbau nutzen möchten, denn davon sind einige weitere Entscheidungen wie zum Beispiel die Ausrichtung des Anbaus abhängig. Ziehen Sie dazu am besten einen Fachmann hinzu – dieser kann Sie beraten und sich vor Ort ein Bild davon machen, welcher Anbau geeignet beziehungsweise möglich ist. Ein Glasanbau wie ein Wintergarten kann beispielsweise ganz¬jäh¬rig als Wohn¬raum, weni¬ger als 4 Monate im Jahr als Wohn¬raum oder auch nur als Frostschutzheizung genutzt werden. Auch über den Zweck des erweiterten Raumes sollten Sie im Voraus entscheiden – dient der Anbau eher als gemütlicher Ort der Entspannung oder möchten Sie ihn als Arbeitsplatz gestalten?
Größe, Form und Optik des Glasanbaus bestimmen
Im Anschluss können Sie über die Größe des Anbaus entscheiden – hier sollte darauf geachtet werden, dass sowohl die Ausmaße des Baus als auch die Form zum Wohnhaus passen. Selbiges gilt für das Material: Die beliebtesten Materialien für den Wintergartenbau und Terrassenüberdachungen sind Holz und Aluminium, wobei Holz optisch sehr natürlich wirkt, allerdings wenig witterungsbeständig ist und Aluminium zwar standhafter, dafür aber unnatürlicher wirkt. Auch eine Kombination aus beidem ist möglich. Auch über die Optik müssen Sie entscheiden – wie sollen Wand- und Dachelemente gestaltet werden?
Der richtige Standort für den Glasanbau
Der Standort ist ausschlaggebend für Wärme und Licht in einem Glasanbau, die wiederum maßgeblich die Atmosphäre und das Klima in Wintergärten und überdachten Terrassen bestimmen. So wird ein nördlich ausgerichteter Glasbau durch die geringe Sonneneinstrahlung eher kühl gehalten – was ihn zum Beispiel für einen Arbeitsplatz geeignet machen würde. Im Winter müsste hier allerdings zusätzlich geheizt werden. Im Süden sowohl im Sommer als auch im Winter relativ warm, wobei es im Sommer durch die massive Wärmezufuhr auch zu unangenehmen Hitzestaus kommen kann – hier wird eine zusätzliche Klimatisierung durch Beschattung oder Belüftung nötig. Auch im Osten ist die Sonneneinstrahlung und Wärmebildung hoch – hier können Sie vor allem die morgendliche Sonne sehr gut genießen. Eine westliche Ausrichtung wird nur selten umgesetzt, denn im Winter wird hier nur wenig Wärme und Licht empfangen. Für Räume, die nur im Sommer genutzt werden, ist diese Himmelsrichtung dennoch geeignet, da hier die Abendsonne genutzt werden kann.
Rechtliche Bestimmungen und Verordnungen
Oftmals ist ein gläserner Anbau genehmigungspflichtig, da er eine Erweiterung des Wohnraums darstellt. Informieren Sie sich bei Ihrem örtlichen Bauamt – dort können Sie alle nötigen Informationen einholen, ob und welche Dokumente zur Genehmigung des Baus erforderlich sind. In der Regel sind ein Bauplan vorzuweisen sowie Informationen zu Statik und Brandschutz. Auch die Grenzabstände zu Nachbarn müssen eingehalten werden.
Auch die sogenannte Energieeinspar- oder auch Wärmeschutzverordnung spielt vor allem beim Bau eines Wintergartens eine Rolle. Diese bezieht sich allerdings nur auf Wintergärten, die unbeheizt und größer als 15 Quadratmeter sind und für weniger als 4 Monate im Jahr als Wohnraum genutzt werden. In der Wärmeschutzverordnung ist unter anderem geregelt, welcher Wärmeschutzkoeffizient eingehalten werden muss oder dass die energetische Qualität des Wohnhauses durch den Glasbau nicht beeinträchtigt werden darf. In der Regel übernimmt die Einhaltung dieser Verordnungen ein Fachmann, der den Anbau überwacht und regelmäßig prüft.
Innenleben und Technik
Die Beheizung des neu angelegten Glasbaus ist wie bereits erwähnt abhängig von der Nutzung: Wozu wird der Glasanbau gebraucht? Wie oft wird er genutzt? In welche Himmelsrichtung wurde gebaut? In der Regel haben Sie aber die Wahl zwischen Konvektorenheizungen, Strahlungsheizungen, Unterflurheizungen oder elektrischen Heizungen. Auch Kombinationen wie beispielsweise Fußbodenheizungen sind möglich. Auch die Belüftung sowie die Beschattung zur Wärmeregulierung muss geklärt werden: Als Beschattung eignen sich zum Beispiel gut platzierte Bäume, die im Winter ausreichend Licht und Wärme durchlassen und im Sommer übermäßige Hitze abhalten. Für ausreichend Lüftung sorgen Fenster und Türen. Die Bepflanzung ist abhängig von Nutzen sowie Lichteinfall und Wärme: Oft werden in Wintergärten Pflanzen nur überwintert, möchten Sie dauerhaft mediterrane Pflanzen anbauen, sollte die Temperatur zwischen 6° und 16° liegen, tropische Gewächse benötigen eine Raumtemperatur von bis zu 23°.