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Sichtschutz

Gartenzaun erneuern: Ablauf, Vorteile & Kosten

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 16. Mai 2025
Lesedauer: 22 Minuten
© NATALIA NOSOVA / istockphoto.com

Ein Gartenzaun erfüllt mehrere Funktionen: Er prägt das äußere Erscheinungsbild eines Grundstücks, gewährleistet den gewünschten Schutz und sorgt für Privatsphäre. Zudem kann er den Wert einer Immobilie steigern. Die Erneuerung eines Gartenzauns erfordert eine gründliche Planung, da verschiedene Faktoren berücksichtigt werden müssen – von der Wahl des Materials über die Gestaltung bis hin zu rechtlichen Aspekten und den zu erwartenden Kosten. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, ob eine vollständige Zaunerneuerung erforderlich ist oder ob es genügt, einzelne, defekte Elemente auszutauschen. Die Entscheidung hängt nicht nur vom Zustand des Zauns, sondern auch vom verwendeten Material ab.

Alles auf einen Blick:

  • Ein neuer Gartenzaun verbessert die Sicherheit, Optik und Abgrenzung Ihres Grundstücks erheblich.
  • Die Erneuerung umfasst je nach Zustand Ihres Zaunes mehrere Schritte, von der Vorbereitung über Fundamentarbeiten bis zur finalen Montage.
  • Je nach Bundesland können Genehmigungen und nachbarschaftliche Regelungen erforderlich sein. Besprechen Sie Ihr Vorhaben im Vorfeld mit dem Nachbar. 
  • Die Zaunarten unterscheiden sich deutlich in Pflegeaufwand, Haltbarkeit, Preis und Nachhaltigkeit.

Wann sollte ich den Gartenzaun erneuern?

Ein Gartenzaun sollte erneuert werden, wenn seine Schutz- und Gestaltungsfunktion nicht mehr zuverlässig erfüllt wird. Sie sollten Ihren Zaun daher am besten erneuern, wenn Sie folgende Schäden feststellen:

  • instabiles Fundament
  • stark verrottete Holzpfosten
  • Rost an trangenden Metallteilen
  • starke Materialverfärbung
  • allgemein ungepflegte Optik
GUT ZU WISSEN:
Viele Zaunhersteller bieten inzwischen praktische modulare Systeme an, die sich nachträglich flexibel mit einzelnen Zaunelmenten erweitern oder umgestalten lassen – ideal für veränderte Bedürfnisse.

Welche Schäden machen eine Zaunreperatur unwirtschaftlich?

Es gibt Schäden, bei denen sich Reparaturen nicht mehr lohnen. Bei einer Materialermüdung, starken Rostschäden oder gravierenden Standfestigkeitsproblemen kann die Stabilität des gesamten Zauns nicht mehr zuverlässig wiederhergestellt werden. In solchen Fällen sind die Kosten und der Aufwand einer Instandsetzung oft höher als die einer vollständigen Neuanschaffung. Auch bei modernen Anforderungen wie Sichtschutz, Schallschutz oder Einbruchsicherheit kann ein älterer Zaun oft nicht mehr mithalten. Prüfen Sie daher sorgfältig, ob es langfristig sinnvoll und wirtschaftlich ist, nur einzelnen Zaunabschnitte auszutauschen oder ob eine Neuanschaffung nicht doch die sinnvollere Investition wäre.

Beschädigter weißer Holzzaun im Vorgarten, mehrere Latten sind herausgebrochen – Symbol für Renovierungsbedarf oder Zaunreparatur im Außenbereich.
Wenn Zäune brüchig werden, splittern oder sich stark verziehen, ist eine komplette Erneuerung sinnvoller als der Austausch einzelner Elemente © Michael Vi / istockphoto.com

Welche Vorteile und Nachteile bringt ein neuer Gartenzaun?

Ein neuer Gartenzaun bringt zahlreiche Vorteile mit sich – sowohl funktional als auch optisch. Er trägt maßgeblich zur Sicherheit, Struktur und Wertsteigerung des Grundstücks bei. Gleichzeitig verbessert er den Wohnkomfort und sorgt für eine klare Abgrenzung zum Nachbargrundstück.

Zu den wichtigsten Vorteilen zählen:

  • mehr Sicherheit für Kinder, Haustiere und Eigentum
  • klare Grundstücksgrenzen und rechtssichere Abgrenzung
  • mehr Privatsphäre und ein gesteigertes Wohlbefinden im eigenen Garten
  • Schutz vor Lärm und Wind durch massives Zaunmaterial
  • Integration moderner Technik, etwa Bewegungsmelder oder Gegensprechanlagen
  • Struktur und Ordnung im Garten, z. B. als Rückwand für Beete oder zur Begrenzung von Hecken
  • Längere Lebensdauer bei hochwertigen Materialien und fachgerechter Montage
  • harmonisches Erscheinungsbild durch durchgängige Material- und Farbwahl
  • Wertsteigerung der Immobilie durch eine gepflegte und einheitliche Grundstückseinfassung

Wie wirkt sich ein neuer Zaun auf den Immobilienwert aus?

Ein gepflegter Außenbereich ist für den Gesamteindruck einer Immobilie ebenso entscheidend wie ein ansprechender Innenraum. Ein hochwertiger, professionell errichteter Gartenzaun sorgt für Ordnung, schafft Privatsphäre und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild des Grundstücks ein. All das kann den Wert Ihrer Immobilie schon spürbar steigern. Besonders Sichtschutzzäune in dicht bebauten Wohngebieten erhöhen die Attraktivität für potenzielle Käufer. Sie bieten Schutz vor neugierigen Blicken und sorgen für mehr Ruhe, zwei Faktoren, die bei zukünftigen Grundstückseigentümern besonders gefragt sind. Auch der Einsatz moderner Technik wie automatischer Türöffner oder appgesteuerter Video-Gegensprechanlagen, integriert im Zaunpfosten am Eingangsbereich, wertet den Zaun zusätzlich auf – funktional und technisch. Damit wird nicht nur der Komfort gesteigert, sondern auch der zeitgemäße Charakter der Immobilie unterstrichen.

Welche Zaunarten stehen zur Auswahl?

Zu den gängigsten Varianten zählen

  • Holzzaun,
  • Metallzaun,
  • Maschendrahtzaun,
  • Kunststoffzaun,
  • WPC-Zaun und 
  • Gabionen.

Damit Sie den richtigen Zaun auswählen, sollten Sie die Zaunmaterialien und -arten und insbesondere die Eigenschaften Pflegeaufwand sowie Langlebigkeit vergleichen, um so das ideale Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. Wer einen neuen Gartenzaun plant, steht vor einer Vielzahl an Möglichkeiten. Die Wahl der Zaunart hängt dabei stark von den individuellen Anforderungen ab, etwa dem 

  • gewünschten Sichtschutz,
  • dem Budget,
  • dem Stil des Hauses
  • sowie der geplanten Nutzung des Grundstücks.
UNSER TIPP:
Eine umweltfreundliche Alternative ist ein sogenannter lebender Zaun, bei dem Heckenpflanzen oder Bäume als natürliche Einfriedung dienen. Diese Variante verbindet Sichtschutz mit ökologischer Wirkung und fügt sich harmonisch in das Landschaftsbild ein.

Gartenzaunarten: Vor- und Nachteile im Überblick

Zäune aus WPC und Kunststoff ersparen Arbeit, können aber kühl wirken. Wer seinen Garten gerne natürlich gestaltet, greift häufig lieber zu Holz – trotz des höheren Pflegebedarfs. Entscheidend ist, was zum Gesamtbild und den individuellen Pflegegewohnheiten passt. Die Entscheidung für einen Zauntyp muss gut überlegt sein, denn jede Variante bringt spezifische Vor- und Nachteile mit sich. 

ZaunartVorteileNachteile
Holzzaun
  • natürliche Optik
  • individuelles Design
  • nachhaltig
  • pflegeintensiv durch regelmäßiges Schleifen, Streichen und Lasieren
  • anfällig gegenüber Witterungseinflüssen
Metallzaun
  • langlebig
  • stabil
  • niedriger Pflegeaufwand
  • große Designvielfalt
  • weniger Sichtschutz
  • hochpreisig
Maschendraht
  • witterungsbeständig
  • preiswert
  • einfache Installation
  • kein Sichtschutz
  • geringe Sicherheit
  • wenig Designmöglichkeiten
WPC-Zaun
  • pflegeleicht
  • langlebig
  • resistent gegenüber Witterung und UV-Strahlung
  • Paneele auch in Holzoptik erhältlich
  • keine natürliche Haptik
  • höhere Kosten
  • kann sich bei Hitze verformen
Kunststoffzaun
  • günstig
  • leicht zu montieren
  • niedriger Pflegeaufwand
  • hohe Haltbarkeit
  • UV-empfindlich
  • geringere Stabilität
Gabionen
  • Sicht- und Schallschutz
  • modernes Design
  • hochwertig
  • sehr schwer
  • hoher Montageaufwand

Für ein individuelles Design, können Sie sich auch überlegen, verschiedene Materialien miteinander zu kombinieren. Insbesondere Holz harmoniert gut mit anderen Materialien, wobei ein Metallzaun mit Holzzauntüren oder ein Gabionen-Holz-Zaun beispielsweise besonders modern und gleichzeitig zeitlos wirken. 

Wie nachhaltig sind verschiedene Zaunmaterialien?

Die Nachhaltigkeit eines Gartenzauns hängt maßgeblich vom verwendeten Material ab – sowohl in der Herstellung als auch in der Entsorgung. Besonders umweltfreundlich ist naturbelassenes Holz aus heimischer, zertifizierter Forstwirtschaft (FSC oder PEFC). Kunststoffzäune aus neuem Rohöl gelten hingegen als umweltbelastender. Eine bessere Alternative stellen recycelter Kunststoff sowie sogenannte WPC-Zäune dar. Letztere bestehen aus einer Mischung aus Holzfasern, meist Produktionsabfällen, und Kunststoff aus nachhaltiger Herkunft. Der CO₂-Fußabdruck dieser Materialien ist deutlich geringer. Gabionen verursachen durch ihr hohes Gewicht beim Transport einen erhöhten Energieaufwand. Auch bei der Herstellung von Metall wird viel Energie benötigt, allerdings ist Metall in der Regel vollständig recycelbar. Wer auf Nachhaltigkeit Wert legt, sollte neben der Materialherkunft auch die Lebensdauer und den Wartungsaufwand des Zauns berücksichtigen.

Welche Sicherheitsaspekte sind bei der Zaunwahl zu bedenken?

Ein Gartenzaun dient nicht nur optischen Zwecken, er muss in erster Linie auch für Schutz sorgen. Besonders in Haushalten mit Kindern, Haustieren oder angrenzenden öffentlichen Wegen ist auf wichtige Sicherheitsmerkmale zu achten. Dazu zählen

  • abgerundete Kanten,
  • eine stabile und
  • ausreichend tiefe Verankerung sowie
  • eine geeignete Zaunhöhe.

Sichtschutzzäune sollten zusätzlich sturmsicher befestigt werden. Gerade bei starken Windlasten ist aufgrund der großen Angriffsfläche eine zusätzliche Stabilisierung notwendig. Der Bereich rund um Tore und Durchgänge sollte besonders robust und frei von Stolperfallen gestaltet sein. Empfehlenswert sind automatische Rückstellschlösser und kindersichere Verschlusssysteme, insbesondere bei Zugängen zu Straßen. Für mehr Sicherheit kann anstelle eines klassischen Gartenzauns mit einer Höhe von durchschnittlich 80 Zentimetern ein Sichtschutzzaun mit bis zu zwei Metern Höhe installiert werden. Zusätzlich lassen sich moderne Sicherheitselemente wie Alarmanlagen oder Überwachungssysteme integrieren.

GUT ZU WISSEN:
Informieren Sie sich vor der Zaunerneuerung über die rechtlichen Rahmenbedienungen, wie zum Beispiel ob Sie für Ihre gewählte Zaun- oder Sichtschutzhöhe eine Genehmigung benötigen. Die Regelungen hierfür können sich jedoch von Region zu Region unterscheiden, daher sollten Sie sich am besten direkt an die verantwortliche Anlaufstelle wenden.

Gartenzaun erneuern: erforderliche Vorbereitung

Vor dem Aufbau eines neuen Zauns müssen einige grundlegende Arbeiten erfolgen. Dazu gehören

  • der Rückbau des bestehenden Zauns, 
  • das Prüfen der Bodenbeschaffenheit,
  • die Kontrolle des Fundaments 
  • sowie das exakte Abstecken der neuen Zaunlinie.

Zudem empfiehlt es sich, den Untergrund falls notwendig zu ebnen und alte Fundamente vor allem bei sichtbaren Rissen oder Schäden vollständig zu entfernen und neu zu verlegen. Eine sorgfältige Ausführung ist ausschlaggebend für einen stabilen, geradlinigen Zaun.

Was sollten Sie beim Rückbau des alten Zauns beachten?

Beim Rückbau eines alten Gartenzauns sind Sorgfalt und Sicherheitsvorkehrungen besonders wichtig. Tragen Sie in jedem Fall geeignete Schutzkleidung, insbesondere feste Handschuhe, gegebenenfalls eine Schutzbrille und bei staubintensiven Arbeiten auch eine Atemmaske. So beugen Sie Verletzungen durch Splitter, rostige Nägel oder scharfe Kanten vor.

Achten Sie außerdem stets auf eine fachgerechte Entsorgung aller Materialien. Behandeltes Holz – etwa mit Lasuren, Lacken oder Holzschutzmitteln – darf nicht über den Hausmüll entsorgt werden. Das gilt besonders für Zäune aus den 1980er- und 1990er-Jahren: Damals wurden häufig Holzschutzmittel verwendet, die heute als gesundheits- oder umweltschädlich gelten und inzwischen verboten sind. In solchen Fällen ist eine Entsorgung als Sondermüll zwingend erforderlich. Wird das Material unsachgemäß entsorgt, drohen Bußgelder. Aber auch Metallteile, Fundamente, Schrauben oder Kunststoffelemente müssen vorschriftsgemäß den jeweiligen Wertstoffhöfen übergeben werden.

Schützen Sie zudem angrenzende Beete, Wege oder Pflanzenbereiche vor Beschädigungen. Achten Sie darauf, keine Wurzelbereiche zu verletzen oder empfindliche Bodenstrukturen zu beeinträchtigen, besonders bei der Entfernung alter Pfosten oder Fundamente.



 Wie läuft die Erneuerung eines Gartenzauns ab?

  1. Planung und die Materialwahl: Definieren Sie genau den Zweck und die Anforderungen an Ihren neuen Zaun und überprüfen Sie Ihr Budget.
  2. Demontage des alten Zauns: Der Abbau erfolgt möglichst schonend, damit angrenzende Beete, Wege oder Grundstücksteile nicht beschädigt werden. Je nach Zustand können Teile des alten Zauns vielleicht recycelt oder wiederverwendet werden. Wichtig: Entsorgen Sie Altmaterialien umweltgerecht und beachten Sie regionale Vorgaben, insbesondere bei behandelten Hölzern oder Betonresten.
  3. Prüfung der Fundamente: Bevor neue Pfosten gesetzt werden, müssen die alten Fundamente überprüft werden. Sind sie noch intakt und tragfähig, können sie unter Umständen wiederverwendet werden. Das spart Zeit und vor allem Kosten. Risse, Setzungen oder Korrosionsschäden erfordern jedoch eine komplette Erneuerung, um die Stabilität des neuen Zauns zu gewährleisten.
  4. Neuvermessung: Eine präzise Vermessung sichert, dass der neue Zaun exakt verläuft und spätere Spannungen oder Schiefstellungen vermieden werden. Hierbei wird die Position jedes Pfostens exakt markiert und die Ausrichtung mittels Schnur und einem Laserentfernungsmesser oder eine Wasserwage überprüft. Beachten Sie dabei auch, dass Ihr Gartenzaun in vielen Bundesländern nicht exakt auf der Grenze stehen darf, sondern mit Mindestabständen errichtet werden muss, die oft bei circa 50 Zentimtern liegen. Informieren Sie sich im Vorfeld über die genauen Richtlinien.
  5. Aufbau des neuen Zauns: Der neue Zaun wird Schritt für Schritt errichtet, angefangen mit dem Setzen der Pfosten und dem Ausrichten der Zaunfelder. Je nach Material müssen passende Befestigungsmethoden gewählt werden, etwa spezielle Schrauben oder Klammern. Sorgfalt beim Einmessen und Verankern garantiert eine lange Lebensdauer und ein hochwertiges Erscheinungsbild.

Die Erneuerung eines Gartenzauns erfolgt in klar strukturierten Phasen, unabhängig davon, ob Sie selbst Hand anlegen oder einen Fachbetrieb beauftragen. Die detaillierten Schritte können jedoch je nach Art des Gartenzauns variieren. 

Zaunerneuerung: einzelne Elemente austauschen

Wenn der Großteil Ihres Gartenzauns noch intakt ist und lediglich einzelne Elemente ersetzt werden müssen, gehen Sie grundsätzlich ähnlich vor wie beim vollständigen Austausch. Kontrollieren Sie den Zaun sorgfältig, um zu entscheiden, ob gezielte Reparaturen ausreichen oder doch ein kompletter Austausch notwendig ist. Bei der Demontage beschädigter Elemente ist besondere Sorgfalt geboten, um angrenzende, intakte Zaunteile nicht in Mitleidenschaft zu ziehen. Neue Zaunelemente sollten passgenau eingesetzt und stabil befestigt werden, um eine gleichmäßige Optik und dauerhafte Standfestigkeit zu gewährleisten.

Wer übernimmt was: Materialbeschaffung, Fundament, Montage?

Wenn Sie Ihren Gartenzaun komplett austauschen möchten, dann können Sie Ihr Renovierungsprojekt in Eigenregie durchführen oder einem Fachbetrieb überlassen. Haben Sie sich daher dafür entschieden, Ihren Zaun selbstständig zu erneuern, dann übernehmen Sie sämtliche Arbeitsschritte vom Materialkauf über die Vorbereitung bis hin zur Fundamentsetzung und Montage. Dieses Vorgehen spart Kosten, setzt aber fundiertes Fachwissen, das passende Werkzeuge und körperliche Belastbarkeit voraus. Wer keine Erfahrung hat, riskiert schiefe Elemente, mangelhafte Stabilität oder rechtliche Probleme bei der Grenzbebauung.

Bei der Beauftragung eines Fachbetriebs übernehmen die Profis sämtliche Arbeiten für Sie. Insbesondere bei unebenem Gelände, wie bei einem Zaun am Hang oder besonders hohen Sichtschutzanlagen empfiehlt es sich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Fachbetrieb gewährleistet eine rechtssichere, stabile und optisch überzeugende Lösung. Zudem beugen Sie somit auch einer fehlerhaften Montage sowie spätere Setzschäden und die damit verbundenen Reparaturkosten vor. 

Welche Werkzeuge brauche ich, um meinen Zaun zu erneuern?

Wenn Sie einen Zaun selbst erneuern möchten, benötigen Sie – je nach Zauntyp und Material – eine solide Grundausstattung an Werkzeugen:

  • Spaten oder Erdbohrer: zum Ausheben neuer Fundamentlöcher für die Zaunpfosten
  • Schubkarre: für den Abtransport von Aushubmaterial und alten Zaunresten
  • Brecheisen: zum Entfernen alter Zaunfelder, Pfosten und Fundamentreste
  • Hammer und Vorschlaghammer: für das Lösen festsitzender Elemente oder das Einschlagen von Metallpfosten
  • Wasserwaage und Richtschnur: für eine gerade Ausrichtung der neuen Zaunfelder und Pfosten
  • Metermaß oder Bandmaß: um die exakten Abstände und Höhen zu ermitteln
  • Akkuschrauber oder Bohrmaschine: zum Befestigen von Zaunlatten, Schrauben und Verbindungselementen
  • Schraubenschlüssel oder Ratsche: um Verschraubungen fest anzuziehen oder alte zu lösen
  • Handsäge oder elektrische Säge: zum Anpassen von Zaunlatten oder Trägerelementen
  • Betonmischer oder Maurerkübel mit Rührstab: falls Fundamente neu gegossen werden müssen
  • Arbeitshandschuhe und Schutzbrille: für sicheren Schutz bei Abbruch- und Aufbauarbeiten
  • Rüttelplatte oder Stampfer: zur Verdichtung des Bodens bei größeren Projekten (optional)

Was kostet es, einen Gartenzaun erneuern zu lassen?

Bei der Zaunerneuerung sollten Sie nicht nur den reinen Anschaffungspreis berücksichtigen. Ein günstiger Holzzaun kann langfristig teurer werden als ein hochwertiger Metallzaun – insbesondere dann, wenn Wartungs- und Reparaturarbeiten häufiger anfallen. Wetterbeständigkeit und Pflegeaufwand sind daher zentrale Faktoren für die Gesamtkosten.

Die Gesamtkosten setzen sich in der Regel aus folgenden Posten zusammen:

  • Materialkosten
  • Materialqualität
  • Arbeits- und Montageaufwand
  • Zusatzkosten, z. B. für die Entsorgung des alten Zauns

Entscheidend für den Preis sind vor allem die gewählte Zaunart, die Beschaffenheit des Geländes, mögliche Fundamentarbeiten sowie die Zugänglichkeit des Grundstücks. Bei einfachen Holzzäunen beginnen die Gesamtkosten bei etwa 15 Euro pro laufendem Meter, während hochwertige Varianten schnell bis zu 50 Euro oder mehr pro Meter kosten können. Falls das vorhandene Fundament intakt ist und für den neuen Zaun wiederverwendet werden kann, lassen sich zusätzliche Ausgaben für das Fundament deutlich reduzieren. Zusätzliche Kosten können zudem für die fachgerechte Entsorgung des alten Zauns berechnet werden. Beachten Sie bei der Bestellung auch mögliche Lieferzeiten, insbesondere bei Sondermaßen oder individuellen Designs.

Was kostet ein neuer Zaun pro laufendem Meter?

Die Kosten für einen Gartenzaun pro laufendem Meter sind ein entscheidender Faktor bei der Budgetplanung. Dabei hängen die Preise stark von der Qualität und der Verarbeitung des gewählten Materials ab. Wer in langlebige und pflegearme Materialien investiert, spart langfristig an Instandhaltungs- und Austauschkosten. Folgende Kosten zeigen die reinen Materialkosten ohne Aufbau, Fundament oder Zubehör wie Pfostenkappen oder Tore.

ZaunartMaterialkosten pro laufendem MeterMontagekosten pro laufendem MeterGesamtkosten pro laufendem Meter
Holzzaun15 bis 80 Euro25 bis 70 Euro40 bis 150 Euro
WPC-Zaun50 bis 100 Euro30 bis 50 Euro80 bis 150 Euro
Metallzaun35 bis 110 Euro40 bis 60 Euro75 bis 170 Euro
Maschendrahtzaun10 bis 15 Euro20 bis 35 Euro30 bis 50 Euro
Kunststoffzaun60 bis 130 Euro10 bis 25 Euro70 bis 160 Euro
Gabionen80 bis 100 Euro40 bis 65 Euro130 bis 165 Euro
Sichtschutzzaun Holz70 bis 120 Euro50 bis 70 Euro120 bis 190 Euro
Sichtschutzzaun Kunststoff130 bis 180 Euro50 bis 100 Euro170 bis 280 Euro

Die tatsächlichen Kosten für das Erneuern eines Gartenzauns können stark variieren, abhängig vom gewählten Zaunanbieter, den individuellen Gestaltungswünschen, dem Material und der Zaunart. Am besten holen Sie sich für eine genaue Kosteneinschätzung ein unverbindliches Angebot direkt von einem Fachbetrieb in Ihrer Region ein. 



Gartenzaun erneuern: Kosten Fachbetrieb vs. DIY 

Neben den reinen Material- und Montagekosten können bei der Beauftragung eines Fachbetriebs zusätzliche Gebühren anfallen. Dazu zählen unter anderem:

  • Anfahrtspauschalen zwischen 20 und 65 Euro
  • Arbeitskosten je nach Region, Zaunart und Aufwand zwischen 10 und 100 Euro pro laufendem Meter
  • Entsorgungskosten, abhängig von Materialart, Abfallmenge und regionalen Gebühren

Wer sich für den Selbstbau entscheidet, sollte neben dem Materialpreis auch Mietkosten für Maschinen, Werkzeuganschaffungen, Transportkosten sowie den eigenen Zeitaufwand realistisch mit einplanen. Je nach Zauntyp und Material benötigen Sie eine solide Grundausstattung an Werkzeug, jedoch lassen sich viele Geräte auch kostengünstig im Baumarkt ausleihen, anstatt sie neu zu kaufen. Die Kosten für das Erneuern eines Gartenzauns können je nach Projektumfang stark schwanken. Damit Sie Ihre Ausgaben besser einschätzen können, lohnt es sich, mindestens zwei Angebote von Fachbetrieben einzuholen und miteinander zu vergleichen. Stellen Sie diesen auch die potenziellen Kosten gegenüber, die bei der Eigenregie entstehen würden. So finden Sie die für Sie beste Lösung und das passende Preis-Leistungs-Verhältnis für Ihr Vorhaben.

GUT ZU WISSEN:
Handwerkerleistungen sind steuerlich absetzbar und zwar bis zu 1.200 Euro pro Jahr. Dabei können jedoch nur die Arbeitskosten geltend gemacht werden, nicht die Materialkosten. Achten Sie deshalb darauf, dass die Arbeitskosten im Angebot oder in der Rechnung separat ausgewiesen sind, um diesen steuerlichen Vorteil zu nutzen.

Was spricht für die Beauftragung eines Garten- oder Zaunbauers?

Ein erfahrener Fachbetrieb bringt umfassendes Know-how mit, etwa bei der Fundamentierung, der Materialwahl, der baurechtlichen Abstimmung oder der Anpassung an schwierige Geländeformen. Besonders bei großen Grundstücken oder anspruchsvollen Designs ist es sinnvoll, auf professionelle Unterstützung zu setzen. Egal ob es sich um einen Zaun aus Maschendraht oder Holz handelt oder Sie sich eine moderne Gartengestaltung mit Gabionen wünschen: Der Profi ist mit den verschiedenen Materialien vertraut und sorgt für eine sorgfältige sowie langlebige Zaun- und Sichtschutzkonstruktion. 

Die Garten- und Zaunbauer übernehmen für Sie die komplette Projektkoordination, von der Planung über die mögliche Genehmigung bis hin zur finalen Umsetzung. So sparen Sie sich vor allem Zeit und können gleichzeitig sichergehen, dass Ihr neuer Zaun fachgerecht montiert wird. Achten Sie bei der Suche nach dem idealen Handwerksbetrieb auf Bewertungen, Referenzprojekte und eine transparente Kostenaufstellung. Lokale Gartenbaubetriebe in Ihrer Nähe mit Erfahrung in Zaunbau und Gartenarchitektur sind in der Regel seriöse Ansprechpartner.



Müssen Sie beim Erneuern Ihres Gartenzauns eine Genehmigung einholen?

Ob eine Genehmigung für den neuen Gartenzaun notwendig ist, hängt vom jeweiligen Bundesland, der konkreten Zaunhöhe sowie der Lage des Grundstücks ab. In vielen Fällen besteht eine Genehmigungspflicht, sobald der Zaun eine bestimmte Höhe überschreitet oder direkt an öffentlichen Verkehrsflächen errichtet wird. Zudem spielt die Nutzung eine Rolle: Ein reiner Gartenzaun wird oft anders beurteilt als ein Sichtschutzzaun oder eine Einfriedung mit baulichem Charakter. Bei Reihenhaussiedlungen oder Grundstücken mit Baulinienvorgabe kann auch das Stadtbild ein Argument für oder gegen eine Genehmigung sein. Bei denkmalgeschützten Immobilien gelten besondere baurechtliche Vorgaben. Jegliche bauliche Veränderung, einschließlich der Erneuerung eines Gartenzauns, ist in der Regel genehmigungspflichtig. Daher sollte frühzeitig Rücksprache mit dem zuständigen Bauamt gehalten werden, um rechtliche Anforderungen und mögliche Gestaltungsvorgaben zu klären.

Welche Regelungen gelten zur Zaunhöhe und Grenzbebauung?

Zaunhöhe und Grenzbebauung sind in Deutschland nicht bundeseinheitlich geregelt, sondern unterliegen den Vorschriften des jeweiligen Bundeslandes sowie den örtlichen Bebauungsplänen. In vielen Regionen ist der Bau eines Gartenzauns oder Sichtschutzes mit einer Höhe zwischen 1,20 und 2,00 Metern ohne Baugenehmigung zulässig – vorausgesetzt, es bestehen keine abweichenden kommunalen Vorgaben. Ob ein Zaun genehmigungsfrei errichtet werden darf, hängt außerdem davon ab, ob er an der Grundstücksgrenze oder mit Abstand dazu gebaut wird. Ein Blick in den Bebauungsplan oder eine Rücksprache mit der örtlichen Baubehörde schaffen Klarheit.

Was ist mit dem Nachbarrecht?

Das Nachbarrecht ist ebenfalls Ländersache und kann je nach Bundesland stark variieren. In vielen Fällen muss der Nachbar beim Bau eines Grenzzauns nicht nur informiert, sondern auch einbezogen werden. Insbesondere, wenn es sich um eine gemeinsame Grenzeinfriedung handelt. In Nordrhein-Westfalen etwa ist eine gemeinschaftliche Unterhaltungspflicht gesetzlich vorgeschrieben, wenn beide Grundstückseigentümer ein Einfriedung installeren möchten. Gesetzlich besteht aber auch die Möglichkeit einen Zaun zu errichten, wenn nur einseitiges Interesse besteht. In beiden Fällen sind die Bau- und Unterhaltungskosten aber stets von den Nachbarn gemeinsam zu tragen. In anderen Bundesländern wie Niedersachsen oder Hessen ist eine einseitige Errichtung möglich – vorausgesetzt, es werden die vorgeschriebenen Abstände eingehalten und optische Vorgaben berücksichtigt. Um Streitigkeiten zu vermeiden, empfiehlt es sich, bereits im Vorfeld das Gespräch mit dem Nachbarn zu suchen und Absprachen möglichst schriftlich festzuhalten.

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Gerade bei langen Zaunlinien, insbesondere aus Metall, WPC oder Beton, ist es wichtig, Dehnungs- bzw. Bewegungsfugen einzuplanen. Temperaturunterschiede und Materialspannungen können sonst zu Verformungen, Rissen oder gelockerten Verbindungselementen führen.
  2. Bei Sichtschutzzäunen sollte eine statische Einschätzung erfolgen, um erforderliche Verankerungen sowie Fundamentabmessungen fachgerecht zu dimensionieren. Aufgrund ihrer größeren Angriffsfläche können starke Windlasten erhebliche Kräfte auf den Zaun ausüben.
  3. Wer Beleuchtung, Kameras oder automatische Torantriebe integrieren möchte, sollte bereits bei der Fundament- und Pfostenplanung Leerrohre und Stromzuführungen vorsehen. Nachträgliche Lösungen sind aufwendiger und können optisch stören oder zusätzliche Kosten verursachen.
  4. Die Kombination verschiedener Materialien, zum Beispiel Holz mit Gabionen oder Metall mit WPC, kann optisch sehr ansprechend sein, verlangt aber sorgfältige Planung. Achten Sie auf kompatible Befestigungssysteme, unterschiedliche Dehnverhalten und harmonische Farbgestaltung.
  5. Offene Zaunpfosten, insbesondere aus Holz oder Metall, nehmen Feuchtigkeit auf und verwittern schneller. Pfostenkappen oder Abdeckleisten schützen zuverlässig vor Regen, Schnee und UV-Strahlung und verlängern so die Lebensdauer des gesamten Zauns erheblich.

 Fazit

Ein neuer Gartenzaun schafft nicht nur klare Grenzen, sondern trägt auch spürbar zur Lebensqualität und zum Gesamteindruck des Grundstücks bei. Wer die Planung gründlich angeht, hochwertige Materialien wählt und sich an baurechtliche Vorgaben hält, profitiert langfristig von einem funktionalen, optisch ansprechenden und langlebigen Ergebnis. Eine kluge Materialwahl und vorausschauende Umsetzung zahlen sich aus, sowohl in Sachen Pflegeaufwand als auch in der Haltbarkeit. Besprechen Sie Ihr Vorhaben rechtzeitig mit dem Nachbar, gemäß dem jeweiligen Nachbarschaftsrecht, das je nach Bundesland unterschiedlich geregelt ist. (Den Satz find ich irgendwie komisch) So beugen Sie Missverständnissen und möglichen Streitigkeiten bei der Zaunerneuerung effektiv vor.



Gartenzaun erneuern: Häufig gestellte Fragen

In welcher Jahreszeit tausche ich meinen Gartenzaun am besten aus? 

Frühjahr und Herbst gelten als besonders günstige Zeiträume für den Zaunbau. Der Boden ist in der Regel weder gefroren noch zu trocken, was Aushubarbeiten und das Setzen von Fundamenten erleichtert. Zudem regenerieren sich Pflanzen und Rasenflächen in diesen Jahreszeiten schneller. Ein klarer Vorteil, wenn Baumaschinen oder Handwerker zum Einsatz kommen.

Darf ich Rankpflanzen an meinem neuen Zaun hochwachsen lassen?

Das ist in der Regel möglich, sofern der Zaun auf Ihrem eigenen Grundstück steht und die Pflanzen nicht auf das Nachbargrundstück übergreifen. Achten Sie darauf, dass die Rankpflanzen die Konstruktion nicht beschädigen – Efeu oder stark wuchernde Kletterrosen können beispielsweise Holz oder Beschichtungen angreifen. Verwenden Sie geeignete Rankhilfen und berücksichtigen Sie das Gewicht der Pflanzen bei der Auswahl des Zaunmaterials. 

Gibt es Vorschriften zur Farbe eines Gartenzauns?

Ja, insbesondere in Neubaugebieten oder Siedlungen mit Gestaltungssatzung kann es Vorgaben zu Farben, Materialien oder Zaunformen geben. Diese dienen dem einheitlichen Erscheinungsbild der Umgebung. Wer von diesen Vorgaben abweichen möchte, sollte sich rechtzeitig bei der zuständigen Gemeinde oder Baubehörde informieren und gegebenenfalls eine Ausnahmegenehmigung beantragen.

Kann ich meinen Zaun auch in mehreren Etappen erneuern?

Ja, eine schrittweise Erneuerung ist schon möglich, vor allem bei langen Grundstücksgrenzen oder wenn das Budget begrenzt ist. Wichtig ist, auf durchgehende Materialqualität und passende Verbindungselemente zu achten, damit ein harmonisches Gesamtbild entsteht. Provisorische Übergänge wie Abschlusslatten oder bepflanzte Streifen helfen dabei, die Optik während der Bauphase ansprechend zu gestalten.

Wie lange hält ein professionell errichteter Zaun im Durchschnitt?

Die Lebensdauer eines fachgerecht errichteten Gartenzauns hängt maßgeblich vom verwendeten Material sowie der regelmäßigen Pflege ab. Besonders langlebig sind Metallzäune, die bei korrekter Montage und gelegentlicher Wartung problemlos 50 Jahre oder sogar länger halten können. Kunststoff- oder WPC-Zäune bieten ebenfalls eine gute Haltbarkeit und erreichen in der Regel eine Lebensdauer von 20 bis 35 Jahren. Holzzäune hingegen benötigen mehr Pflege: Mit regelmäßiger Behandlung und Witterungsschutz erreichen sie durchschnittlich 15 bis 30 Jahre.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.