Wenn im Herbst die Tage kürzer und die Nächte kälter werden, ist es an der Zeit, den Garten winterfest zu machen. So sorgen Sie dafür, dass Ihre Pflanzen den Frost ohne Schaden überstehen. Außerdem legen Sie bereits jetzt den Grundstein für einen blühenden Garten im kommenden Frühling. Mit unserer Checkliste vergessen Sie keine wichtige Gartenarbeit vor dem ersten Frost.
Alles auf einen Blick:
- Der ideale Zeitraum, um Ihren Garten winterfest zu machen, ist von Oktober bis November.
- Die Rasenpflege im Herbst garantiert Ihnen einen fleckenfreien Rasen ohne kahle Stellen im nächsten Frühjahr. Entfernen Sie das gesamte Laub, mähen Sie ein letztes Mal und benutzen Sie Herbstdünger.
- Winterharte Kübelpflanzen bekommen einen Winterschutz, empfindliche Kübelpflanzen sollten Sie in ein Winterquartier im Haus umziehen.
- Beete decken Sie am besten mit Tannenzweigen oder Gartenvlies ab. Ein Umgraben ist nicht mehr nötig.
- Sträucher, Büsche und Stauden sind meist winterhart und brauchen keinen besonderen Schutz. Falls Sie einen Rückschnitt planen, gehen Sie sehr vorsichtig vor: Manche Pflanzen tragen bereits die Knospen des kommenden Sommers an Ihren Astspitzen.
- Gräser sind in aller Regel unempfindlich gegen Frost. Manche Arten wie Pampasgras sollten Sie zusammenbinden, um so das Pflanzenherz zu schützen.
- Obstbäume sollten vollständig von verbliebenen Früchten befreit und vom Profi zurückgeschnitten werden. Ein Schutz am Stamm gegen Frost und Schädlinge ist sinnvoll.
- Gartenteichpumpen sollten Sie im Winter ins Trockene räumen, sofern sie nicht frostfest sind. Leben Fische in Ihrem Teich, gehört auf jeden Fall ein Eisfreihalter ins Wasser.
- Unsere Checkliste hilft Ihnen, keine wichtige Arbeit im Garten zu übersehen.
Garten winterfest machen: So geht’s
Selbst wenn der Winter vor der Tür steht, gibt es noch einiges im Garten zu tun. Wer seine Pflanzen nun sich selbst überlässt, riskiert einen fleckigen Rasen, erfrorene Pflanzen und Schädlingsbefall an den Obstbäumen.
Rasen überwintern
Entfernen Sie mit einem Rechen möglichst das gesamte Laub im Garten. Bleibt es liegen, bekommt der Rasen darunter nicht genügend Licht und Luft. Die Feuchtigkeit durch das nasse Laub fördert außerdem die Bildung von Schimmel und Fäulnis. Die Folgen zeigen sich oft erst im Frühjahr: braune, womöglich sogar kahle Stellen im Gras.
Mähen Sie Ihren Rasen anschließend ein letztes Mal vor dem Wintereinbruch. Sie sollten ihn dabei auf nicht weniger als fünf Zentimeter kürzen. Ansonsten haben die Wurzeln keinen ausreichenden Schutz vor Frost und können Schaden nehmen. Beim letzten Mähen sollten Sie den Rasen aber auch nicht aus Vorsicht zu lang lassen. Die gefrorenen Grashalme brechen sonst besonders leicht ab.
Rasen düngen
Wichtig ist, dass dieser Herbstdünger einen hohen Kaliumgehalt hat und gleichzeitig möglichst stickstoffarm ist.
Kübelpflanzen überwintern
Kübelpflanzen haben es bei Frost generell schwieriger als Pflanzen im Gartenbeet. Das liegt daran, dass der Erdballen im Topf deutlich schneller durchfriert als die Erde im Beet. Dann kann kein Wasser in die Erde eindringen und die Pflanze keine Flüssigkeit mehr aufnehmen. Oder noch schlimmer: Das Wasser im Kübel gefriert, dehnt sich aus und zerstört dabei die Wurzeln. Ihre Kübelpflanzen sind daher auf Ihre Hilfe angewiesen.
Winterharte Pflanzen sollten Sie im Freien an einem schattigen, wind- und wettergeschützten Platz auf eine Styroporplatte stellen. So halten Sie Bodenfrost von unten ab. Den Kübel selbst ummanteln Sie mit Luftpolsterfolie, Gartenvlies oder Jute, die Erde decken Sie mit Stroh oder trockenem Laub ab. Die Krone von Bäumchen und Sträuchern können Sie zusätzlich mit einem luftdurchlässigen Material wie Jute einpacken.
Kübelpflanzen, die niedrige Temperaturen gar nicht vertragen, sollten Sie rechtzeitig, auf jeden Fall vor dem ersten Frost, in ein Winterquartier bringen. Am besten eignen sich dafür Wintergärten, Treppenhäuser, Garagen oder Keller. Es gilt: Je dunkler das Winterquartier ist, desto kühler muss es sein.
Beete überwintern
Alles, was verwelkt oder abgestorben ist, sollten Sie aus dem Beet entfernen. Umgraben brauchen Sie es nicht mehr, das reicht im Frühjahr. Um Ihre Beetpflanzen bestmöglich zu schützen, verwenden Sie Laub, Reisig oder Tannenzweige zum Abdecken. Als Alternative bietet sich auch Gartenvlies an.
Übrigens: Von September bis November ist der richtige Zeitpunkt, um die Knollen und Blumenzwiebeln von Frühblühern zu setzen. Wichtig ist, dass der Boden noch nicht gefroren ist. Sie sollten die Knollen aber nicht zu früh setzen, da sie sonst womöglich noch im Herbst austreiben.
Sträucher, Büsche und Stauden überwintern
Schneiden Sie alle kranken, abgestorbenen oder blattlosen Äste ab. Gehen Sie dabei mit Bedacht vor und schneiden Sie nicht einfach darauf los. Denn einige Pflanzen, wie der Flieder, tragen bereits die Knospen der kommenden Saison an ihren Spitzen. Knipsen Sie diese ab, können Sie Blüten im nächsten Frühling und Sommer vergessen.
Sind Sie sich nicht sicher, welche Ihrer Sträucher und Büsche einen Rückschnitt vertragen oder sogar brauchen, sollten Sie sich an einen Fachmann wenden.
Rosen
Rosenstauden sollten Sie vor dem Winter nur um maximal ein Drittel zurückschneiden – am besten schneiden Sie sie erst im Frühjahr. Wenn Sie den Stamm am Boden ungefähr 15 Zentimeter hoch mit Erde anhäufen, schützen Sie Ihre Rosen besonders gut gegen Frost.
Gräser überwintern
Ihre eingepflanzten Ziergräser können Sie über den Winter problemlos stehen lassen, ein Großteil davon ist ohnehin winterhart. Wenn ihnen etwas zusetzt, ist es in den meisten Fällen gar nicht die Kälte, sondern die Feuchtigkeit und die Wintersonne.
Ob Ihr Ziergras einen speziellen Winterschutz braucht oder nicht, hängt von der Art ab. Hat die Pflanze eher „schwere“ Rispen, wie zum Beispiel das Pampasgras oder das Pfahlrohr, sollten Sie die Blattschöpfe zusammenbinden. So schützen Sie das Herz der Pflanze und verhindern, dass Wind und Schnee Ihr Ziergras völlig zerrupfen.
Ziergräser, die Sie nicht einpacken sollten, sind solche, die trockene Böden bevorzugen und besonders empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren. Dazu gehören beispielsweise Blauschwingel oder Riesen-Federgras.
Einen Rückschnitt Ihres Ziergrases sollten Sie im Herbst nicht mehr vornehmen. Verschieben Sie dieses Vorhaben lieber auf das Frühjahr, kurz vor dem Austrieb. Dann werden die Temperaturen milder und die Sonne scheint wieder länger.
Obstbäume überwintern
Obstbäume sollten vor dem Winter besondere Aufmerksamkeit erhalten, denn diese neigen zu Schädlingen und Krankheiten.
Der Schutz der Rinde ist aber auch für erwachsende Bäume wichtig. Um das Platzen der Rinde durch Sonneneinstrahlung und eindringenden Frost zu verhindern, sollten sie mit weißem Anstrich versehen werden. Die weiße Farbe verhindert zusätzlich ein Austrocknen der Pflanze, indem das Sonnenlicht reflektiert statt absorbiert wird. Wer nicht zum Pinsel greifen möchte, kann alternativ Schilfmatten um den Stamm wickeln und für die nötige Wärmedämmung sorgen.
Achtung vor Schädlingen
Entfernen Sie alle restlichen, am Baum hängenden und faulenden Früchte und entsorgen Sie diese sogenannte Fruchtmumien im Hausmüll. Sie sind der ideale Nährboden für Pilze, wie Spitzendürre oder Schimmelpilze. Sobald die Temperaturen ansteigen, greifen solche Pilze gerne auf Blätter, Blüten und neue Früchte über.
Sinnvoll ist es auch, Leimringe oder Raupenleim an den Baumstämmen anzubringen. Diese hindern die flugunfähigen Weibchen des Frostspanners daran, am Stamm hochzuklettern und ihre überwinternden Eier in Rindenritzen abzulegen. Beim Frostspanner handelt sich um einen zu den Frostschädlingen gehörenden Schmetterling.
Gartenteich überwintern
Sofern Ihre Teichpumpe nicht winterfest ist oder sich nicht mindestens 80 Zentimeter tief im Wasser befindet, sollten Sie sie über den Winter herausholen und frostfrei einlagern. Lassen Sie die Pumpe zum Entleeren nicht außerhalb des Wassers laufen. Sie könnte überhitzen und Schaden nehmen.
Auch die Pumpen von Wasserspeiern und Springbrunnen sollten Sie über den Winter abschalten und in der Garage, dem Gartenhäuschen oder im Keller aufbewahren – natürlich nur, wenn diese nicht eindeutig vom Hersteller als winterfest eingestuft wurden.
Wichtig für Fischbesitzer: Erstickungstod
Fische halten Winterstarre. Das bedeutet, sie brauchen keine zusätzliche Nahrung und nur wenig Sauerstoff. Ein Sauerstoffmangel aufgrund einer zugefrorenen Eisdecke ist zwar unwahrscheinlich. Aber: Ist der Gartenteich vollständig zugefroren, können Faulgase, die sich am Teichboden bilden, nicht mehr nach oben entweichen. Die Fische können dann ersticken. Daher gehört im Winter in jeden Gartenteich mit Fischen unbedingt ein Eisfreihalter.
Checkliste: Garten winterfest machen

Fazit
Auch wenn Sie das ungemütliche Wetter im Herbst ins Warme treibt und Ihnen der Sinn überhaupt nicht mehr nach Gartenarbeit steht: Damit Sie im Frühjahr keine böse Überraschung erwartet, sollten Sie ein letztes Mal dieses Jahr Hand anlegen und den Garten winterfest machen.
Im Herbst ist der richtige Zeitpunkt, um den Rasen auf den Winter vorzubereiten. Das bedeutet, alles Laub zu entfernen, den Rasen zu mähen und ihn mit einem Spezialdünger gegen Schimmelpilze zu schützen. Ihre winterharten Kübelpflanzen können zwar draußen bleiben, sollten aber an einen wettergeschützten Ort gestellt werden und einen Winterschutz bekommen. Empfindliche Kübelpflanzen gehören jetzt an einen kühlen Ort im Haus. Sträucher und Stauden sind in der Regel unempfindlich gegen Kälte und brauchen, genau wie Ziergräser, keinen besonderen Frostschutz. Beim Zurückschneiden sollten Sie sehr vorsichtig vorgehen. Das gilt auch für Bäume, speziell für Obstbäume. Hier sollten Sie am besten einen Fachmann beauftragen.
Haben Sie im Garten einen Teich mit Fischen, denken Sie unbedingt daran, einen Eisfreihalter in den Teich zu setzen. Faulgase, die sich am Boden des Gewässers bilden, können bei einer komplett zugefrorenen Eisdecke nicht entweichen. Dann droht Ihren Fischen der Erstickungstod.
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