Ein lauer Sommerabend im eigenen Garten und dazu ein kühles Bier. So stellen sich viele den perfekten Abend im Garten vor. Werden aus einem Bier zwei, drei oder vier Hopfensmoothies, haben Gartenbesitzer zwei Möglichkeiten: Entweder sie stellen sich bereits zu Beginn der Gartensession einige Flaschen parat. Diese werden allerdings warm und warmes Bier schmeckt bekanntlich keinem. Oder sie holen sich das eiskalte Bier jedes Mal direkt aus dem Kühlschrank. Der Traum vom lauen Sommerabend mit kühlem Bier platzt jedoch, wenn der Garten abgelegen vom Haus liegt und über keinen Stromanschluss verfügt. Wir stellen Ihnen die optimale Lösung vor. Dank dieser müssen Sie sich nicht zwischen warmem Bier und dem ultimativen Sommertraum entscheiden.
Alles auf einen Blick:
- Ein Bierkühler unter der Erde funktioniert ohne Strom und spart zudem Wege und Platz.
- Die Erdkühlung kann das Bier auf etwa 7 bis 10 Grad Celsius kühlen.
- Sie haben die Wahl zwischen Fertigsystemen und der DIY-Variante.
- Besitzen Sie einen Großteil der Werkzeuge und haben Spaß an eigenen Projekten, bietet sich das Nachbauen an.
- Das Leihen der Utensilien im Baumarkt erhöht den Preis deutlich.
- Sicher ist: Dieser Bierkühler sorgt bei jeder Gartenparty für Aufsehen und beglückt Sie auch im abgelegenen Schrebergarten mit kühlen Hopfensmoothies.
Bierkühler
Außer dem Kühlschrank in der Küche oder einer Kühltasche können auch Bierkühler im Erdboden beim Kaltstellen des beliebten Hopfensafts helfen. Diese gibt es in unterschiedlichen Ausführungen.
Welche Möglichkeiten zum Bierkühlen gibt es?
Für ausreichend kühles Bier zu sorgen, ist bei Temperaturen über 30 Grad Celsius gar nicht so einfach. Es muss eine Vorrichtung her, die in der Nähe platziert werden kann und das Bier gleichzeitig ausreichend kühlt. Als Bierkühler, beispielsweise im Garten, eignen sich unter anderem Fasskühler, Flaschenkühler, Dosenkühler, Kühlboxen, Getränkekühler aus Neopren und mobile, kleine Kühlschränke.
Welche Bierkühler funktionieren ohne Strom?
Methoden, die wie ein mobiler Kühlschrank langfristig kühlen, funktionieren meist mit Hilfe eines Stromanschlusses.
Dadurch ist die Bierkühlung nicht nur abhängig von der Stromversorgung, sondern kostet zusätzlich Geld. In einem abgelegenen Schrebergarten kann sich das Kühlen demnach schwer gestalten.
Eine Alternative bieten sogenannte Erdkühlungen. Bei dieser Methode wird das Bier in einem Loch im Erdboden aufbewahrt und auf natürliche Weise wohl temperiert.
Biersafe mit Erdkühlung
Die natürliche Bierkühlung unter der Erde spart nicht nur Strom und lästige Wege zum Kühlschrank, sondern auch Platz.
Was ist ein Biersafe mit Erdkühlung?
Der Biersafe ist eine Variante des Bierkühlers im Erdboden und befindet sich folglich in einem Erdloch, worin Bier aufbewahrt wird. An einer Vorrichtung, die sich in dem Loch befindet, hängen oder stehen Flaschen. Je nach Größe der Halterung finden mehr oder weniger Bierflaschen darin Platz. Beim hängenden Modell werden die Getränke am Flaschenhals aufgehängt. Die stehende Variante eignet sich dagegen beispielsweise auch als Bierdosenkühler.
Außerdem können Sie sich zwischen einer Vorrichtung für Flaschen mit 0,5 Litern oder mit 0,33 Litern Inhalt entscheiden.
Die Halterung kann entweder mittels eines Lifts automatisch hochgefahren oder manuell herausgehoben werden. Günstiger ist dabei die Variante, bei der Sie die Flaschen selbst hochziehen. Dabei sollten Sie jedoch die Anzahl der Flaschen beachten. Je mehr Getränke die Halterung trägt, desto schwerer ist das Herausheben.
Der Biersafe dient natürlich nicht ausschließlich als Flaschenkühler für Bier. Er kann als Getränkekühler neben kaltem Bier auch für kalte Limonade oder kaltes Wasser sorgen.
Wie gut kühlen Erdkühlungen?
Klar ist, dass das Bier selbst an einem schattigen Platz unter der Erde nicht auf eiskalte Temperaturen gekühlt werden kann. Laut Erfahrungsberichten soll aber eine Temperatur von 7 bis 10 Grad Celsius erreichbar sein.
Was kosten Fertigsysteme?
Entscheiden Sie sich für die Bierkühlung in einem Erdloch, können Sie diese entweder selbst bauen oder ein Fertigsystem besorgen. Bierkühler als Fertigsysteme werden nur von wenigen Anbietern verkauft. Dazu gehören zum Beispiel HopfenHöhle und EASYmaxx.
Die hochwertige Bier-Hardware von Biersafe ist echte Handarbeit und kommt in verschiedenen Größen daher. Sie können 8, 12, 16 oder 20 Flaschen, Gläser oder Dosen kühlen. Das Gerät unter Tage bietet in den Kunststoff-Behältern alle Varianten von 0,33 bis 0,5 Liter stabilen Halt. Der kleinste Biersafe ist für gut 60 Euro zu haben, der teuerste für 120 Euro.
HopfenHöhle bietet verschiedene Varianten des Bierkühlers an. Sie können zwischen einer halbautomatischen HopfenHöhle und dem kleinen Bruder, der manuellen Version der HopfenHöhle, wählen. Bei der halbautomatischen HopfenHöhle fährt der Bierlift mit Hilfe eines Gasdruckdämpfers hoch. Bei der klassischen HopfenHöhle heben Sie die Halterung eigens aus dem Boden. Jede Ausführung kann 15 Flaschen aufbewahren, wobei sowohl Flaschen mit 0,5 Litern als auch 0,33-Liter-Stups-Flaschen oder 0,33-Liter-Langhals-Flaschen in der Halterung Platz finden. Die Getränke halten bei diesen Produkten über ein Click-in-System. Die HopfenHöhle mit halbautomatisiertem Hebesystem gibt es für rund 200 Euro, während die HopfenHöhle ohne Gasdruckdämpfer bei etwa 100 Euro liegt.
Im Vergleich ist der EASYmaxx 07787 Flaschenkühler Outdoor preiswerter. Er kostet rund 50 Euro, wobei dieser Flaschenkühler jeweils fünf 0,5-Liter-Flaschen und zehn 0,33-Liter-Flaschen halten kann.
Ob Biersafe, HopfenHöhle oder EASYmaxx – für welchen Hersteller und welche Version Sie sich auch entscheiden, das Erdloch müssen Sie in jedem Fall selbst buddeln. Haben Sie Spaß an handwerklichen Arbeiten und möchten sich das Geld für ein Fertigsystem sparen und Ihren individuellen Bierkühler eigens kreieren, dann können Sie die Vorrichtung auch selbst bauen.
Das Fertigsystem Biersafe finden Sie im Onlineshop vom Anbieter.
Das Fertigsystem von EASYmaxx finden Sie hier auf Amazon.
Das System HopfenHöhle finden Sie hier direkt beim Anbieter.
DIY Anleitung
Wenn Sie Ihren Bierkühler eigenhändig bauen und nach Ihren individuellen Vorstellungen gestalten möchten, können Sie das Vorhaben auch selbst umsetzen.
Wie wird ein Bierkühler mit Erdkühlung selbstgebaut?
Die Erdlochkühlung kann in verschiedenen Varianten nachgebaut werden. Dabei ist relevant, welche Flaschengrößen Platz finden sollen, ob es sich um ein automatisches Hebesystem oder die klassische Ausführung handeln soll. Sie müssen außerdem entscheiden, ob das Bier stehen oder hängen soll.
Um die Bierkühlung möglichst preiswert, selbst und ohne Strom oder Elektrik bauen zu können, verzichtet folgende Anleitung auf die automatische Liftfunktion. Die Variante, bei der die Flaschen hängen, ist deutlich komplizierter, da die Halterung für ein Click-in-System exakt ausgeschnitten werden muss. Nur so ist sicher, dass die Flaschen bei Schräglage nicht herausfallen. Aus diesem Grund empfiehlt sich für ein DIY-Projekt die stehende Version.
Unsere Anleitung entspricht einer Ausführung mit drei Etagen für jeweils vier 0,33-Liter-Flaschen, die in der Halterung stehen. Sie können die Anleitung jedoch individuell auf Ihre Wünsche anpassen.
Material und Werkzeuge
Zunächst müssen Sie das nötige Material und die Werkzeuge bereitlegen beziehungsweise besorgen. Wir haben eine Einkaufsliste für Sie zusammengestellt:
Werkzeuge:
- Erdlochbohrer
- Stichsäge
- Holzbohrer
- Winkelschleifer
- Evtl. Schubkarre
Material:
- Kunststoffrohr, 160mm Durchmesser, 1m Länge
- Kunststoffrohr, min. 200mm Durchmesser, 1m Länge 2x
- Muffenstopfen im jeweils gleichen Durchmesser wie das zugehörige
- Kunststoffohr 1x Kappe für Spitzende mit Durchmesser des großen Rohrs (hier: 200mm)
- Gewindestange, 12mm Durchmesser, 1m Länge
- Griff für Gewindestange
- 8x Sechskantmuttern
- 3x Unterlegscheiben
- Holzplatte, min. 25mm Stärke, min. 200mm x 500mm
Schritt 1: Erdloch ausheben
Zunächst sollten Sie einen geeigneten Platz für Ihren Bierkühler finden. Dabei sollte der Ort möglichst schattig liegen und der Boden nicht von Wurzeln oder groben Steinen umgeben sein. Dies kann das Ausheben äußerst schwierig gestalten und eventuell sogar einen Ortswechsel erfordern. Heben Sie mit dem Spezial-Erdloch-Bohrer nun ein 1 Meter tiefes und dem Durchmesser des großen Kunststoffrohrs entsprechendes Loch aus. In unserem Fall sollte der Durchmesser mindestens 200 Millimeter betragen.
Schritt 2: Großes Kunststoffrohr einsetzen
Setzen Sie das größerer Kunststoffrohr in das Erdloch ein. Zuvor sollten Sie die untere Öffnung mit dem passenden Verschluss-Stopfen verschließen.
Schritt 3: Holzplatten zuschneiden
Schneiden Sie aus der Holzplatte mit Hilfe der Stichsäge drei runde Scheiben mit einem Durchmesser von 160 Millimetern aus. Mit dem Holzbohrer bohren Sie nun mittig ein Loch. Dieses sollte etwas größer als der Durchmesser der Gewindestange sein. In unserem Beispiel eignet sich ein 14er Holzbohrer. Überprüfen Sie danach, ob die Scheiben in das Kunststoffrohr passen. Bei Bedarf müssen Sie den Durchmesser der Holzscheiben noch etwas verringern.
Schritt 4: Kleineres Kunstoffrohr zuschneiden
Um die Flaschen entnehmen zu können, müssen Öffnungen in das Kunststoffrohr mit dem geringeren Durchmesser geschnitten werden. Mit einem Winkelschleifer schneiden Sie etwa 200 Millimeter lange und 120 Millimeter breite Fenster in das Rohr. Der Abstand zwischen den Fenstern sollte etwa 150 Millimeter betragen. Dieser Punkt kann je nach gewünschter Flaschengröße abweichen. Messen Sie vorab gründlich nach, welche Maße für Ihre individuelle Vorrichtung passen. Schleifen Sie die Öffnungen danach ab, um scharfe Kanten zu entfernen.
Schritt 5: Holzscheiben auf der Gewindestange befestigen
Nun müssen Sie die Holzscheiben an der Stange befestigen. Dabei platzieren Sie die drei Holzplatten an der gewünschten Stelle. Befestigen Sie diese oben mit einer Mutter, unten mit einer Unterlegscheibe und einer Mutter.
Schritt 6: Vorrichtung zusammenbauen
Die Gewindestange kommt nun in das Kunststoffrohr, das sich noch nicht in der Erde befindet. Die Scheiben sollten eng an der Wand des Rohrs liegen, damit die Flaschen und Dosen später einen sicheren Halt haben. Das Einsetzen kann daher etwas Geduld erfordert. Setzen Sie den Muffenstopfen auf die untere Öffnung. Ist dieser Schritt geschafft, können Sie das kleine Rohr inklusive der integrierten Stange und der Scheiben in das Erdloch setzen.
Schritt 7: Griff montieren
Zuletzt müssen Sie am oberen Ende der Stange einen passender Griff montieren. Hierbei ist Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Von einem herkömmlichen Griff bis hin zu einem kleinen Ast können Sie frei entscheiden.
Ihr versenkbarer Erdloch-Getränkekühler kann danach entsprechend Ihrer Wünsche gestalten werden. Neben einem integrierten Flasche-Öffner, ist auch das Anbringen eines Kronkorken-Fang-Magnets eine kreative Möglichkeit.
Was kostet die DIY-Variante?
Die Kosten für das eigenhändige Nachbauen können variieren. Der finanzielle Aufwand hängt davon ab, welche Materialien und besonders welche Werkzeuge Sie selbst besitzen oder sich von Bekannten leihen können und was Sie kaufen beziehungsweise mieten müssen. Der Preis für das Material beläuft sich in etwa auf 36,50 Euro:
Materialkosten:
- Kunststoffrohre: Ab 20 Euro (ab rund 10 Euro pro Stück)
- Muffenstopfen: Ab 4 Euro (ab etwa 2 Euro pro Stück)
- Kappe: Ab 2 Euro
- Stange inklusive Griff: Ab 3 Euro
- Muttern: Etwa 2 Euro (0,25 Euro pro Stück)
- Unterlegscheiben: Rund 0,50 Euro (ab 12 Euro pro 100 Stück)
- Holzplatte: Ab 5 Euro (bestenfalls aus der Resteecke eines Baumarkts)
Optional fallen zusätzlich Leihkosten für die nötigen Werkzeuge an. Diese Kosten sind meist sehr hoch. Es ist demnach empfehlenswert, sich diese, wenn möglich, bei Bekannten oder der Familie zu leihen. Mieten Sie die Werkzeuge in einem Baumarkt können Sie zusätzlich mit etwa 39 Euro rechnen:
Werkzeug Leihkosten:
- Tichsäge: Ab 8 Euro
- Holzbohrer: Ab 12 Euro
- Winkelschleifer: Ab 12 Euro
- Erdlochbohrer: Ab 7 Euro
Fazit
Um Getränke auch ohne Kühlschrank und ohne Strom langfristig kühl zu halten, eignet sich ein Erdloch-Bierkühler. Ein solcher unterirdischer Bierkühler kann Ihr Bier auf etwa 7 bis 10 Grad Celsius kühlen. Bei dieser Kühlvariante wird kein Strom verbraucht, Sie sparen demnach Strom, den Weg zum Kühlschrank und Platz. Der Biersafe wird von einigen Anbietern als Fertigsystem verkauft. Sie können ihn jedoch auch selbst bauen. Besitzen Sie die nötigen Werkzeuge oder können Sie sich diese bei Freunden oder Familien leihen, eignet sich das Nachbauen hinsichtlich des Preises und der einfachen Installation in jedem Fall. Müssen Sie die Utensilien teuer mieten, erhöht das die Kosten deutlich. Egal, ob Sie sich für ein Fertigsystem oder die DIY-Variante entscheiden, sicher ist: Ein Erd-Kühlschrank ist bei jeder Gartenfeier der absolute Hingucker.